Stroker Ace - Hit The Gas

Review

An welchen Ikonen sich diese vier Jungs aus dem süddeutschen Raum orientierten, als sie sich vor mittlerweile knapp sechs Jahren unter dem Banner STROKER ACE zusammentaten, liegt auf der Hand.

Nach langen Jahren des heimlichen „Ausborgens“ einiger essentieller Exemplare der Plattenkollektionen ihrer Eltern (nein Jungs, ihr braucht das weder abzustreiten, noch ist euch deshalb irgendjemand böse – im Gegenteil, alle Väter wären wohl stolz und hocherfreut über eine solche musikalische Entwicklung des Nachwuchses) haben sich die vier Burschen dazu entschlossen – ähnlich diesen Vorbildern angelegte – Musik selbst zu komponieren.

Und exakt deshalb gibt es auf ihrer bereits dritten Veröffentlichung „Hit The Gas“ auch noch nicht einmal ansatzweise Sounds zu hören, die in irgendeiner Form als „modern“ zu bezeichnen wären. Stattdessen kredenzt man neben dem blues- infiltrierten Hardrock in typisch australischer Machart (AC/DC, ROSE TATTOO, aber auch deren Erben AIRBOURNE winken recht freundlich im Hintergrund) sowie ansatzweise räudigen Heavy Rock in nicht minder klassischer Bauweise und zudem, vor allem in Sachen Gesang, auch so manche Nuance, die an rotzigen Punk der Kategorie SEX PISTOLS denken lässt. Das Coole daran ist, dass es STROKER ACE dabei geschafft haben, unglaublich frisch zu klingen und mit ihrer Mucke reichlich Spaß zu verbreiten.

Imposant finde ich auch den Umstand, dass die Jungs offenbar schon beim Studioaufenthalt darauf geachtet haben, dass ihre Spontanität erhalten bleibt und hatten sich vorgenommen, ihre Arbeit in möglichst kurzer Zeit zu verrichten. Dieses „Experiment“ ist geglückt, ebenso lässt sich festhalten, dass das songschreiberische Talent der Jungs schon verdammt ausgereift ist, haben sie es doch geschafft, gleich mehrfach das Langzeitgedächtnis mit ihren Ohrwürmchen zu bedienen.

Mehr noch, Tracks wie der knackige Öffner „Start the Fire“ (nee, nix METAL CHURCH), das, wohl auch vom Text her offenbar von Bon Scott inspirierte „Steamy Woman“, oder auch das im ROSE TATTOO-Fahrwasser angelegte „Stiff For Life“ kann ich mir jedenfalls völlig problemlos in jedem Radio-Sender mit Geschmacksmenschen in der Redaktion gut vorstellen. Bravo Burschen, Rawk on!

05.11.2012

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