Stringface - Soultrash

Review

„Right…right or wrong?“ Mit dieser Frage eröffnen STRINGFACE ihre zweite Eigenproduktion namens „Soultrash“, verpackt in ein höllisches Groovemonster. Meine Fresse, ein solch fetter Sound ist mir bei einer Undergroundveröffentlichung selten untergekommen. Die musikalische Leistung der 1995 gegründeten und mittlerweile auf ein Trio geschrumpften Band kann sich aber auch sehen lassen. Moderner, zeitgemäßer Thrash Metal, dessen Lehrmeister ohne Zweifel PANTERA, MACHINE HEAD und Konsorten gewesen sein dürften, wird hier geboten. Aggressiv, heftig, eruptiv, brutal und sofort in die Beine gehend präsentieren sich Stücke wie der schon erwähnte Opener, der Double Bass-Stampfer „Do It“ oder das vom Riffing her sehr stark an Dimebag Darrells Gitarrenarbeit erinnernde „Bullshit“. Aber keine Angst, die Melodien kommen auch nicht zu kurz, wie das atmosphärische „Soulgarden“ oder die ihrem Namen alle Ehre machende, neunminütige Halbballade „Depression“, die mit fesselnd-psychedelischer Melodieführung und einem packenden Spannungsaufbau glänzt, beweisen. Größter Pluspunkt von STRINGFACE ist jedoch Klampfer/Sänger Ralf Langer, dessen Vocals extrem variabel und sehr markant daherkommen und so jede auf „Soultrash“ angeschnittene emotionale Lage authentisch wiedergeben können. Doch leider muss auch Kritik geübt werden. Mit „Burning“, „Blood Of Suicide“ oder „Die“ hat sich auch das eine oder andere Stück mit an Bord geschlichen, das über durchschnittlichen Einheitsbrei nicht hinauskommt. Zudem ist das Artwork der CD farblich zwar schön anzusehen, aber in der Gesamtheit etwas einfallslos ausgefallen. Dies ändert jedoch nichts daran, dass STRINGFACE mit „Soultrash“ ein gutes Stück Underground abgeliefert haben, weswegen die Antwort auf die am Anfang gestellte Frage nur so lauten kann: „Right!“

28.11.2002
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