Striborg - Nocturnal Emissions / Nyctophobia

Review

STRIBORG und Kollege Sickman sind ja schon dicke Freunde geworden, wie wir wissen. Nun bin ich also dran, mich an einen Teil des Lebenswerkes des australischen Unholds Sin Nanna zu begeben. Das Einmann-Projekt STRIBORG hat zu meiner grenzenlosen Überraschung quantitativ schon einiges im Backkatalog zu bieten, denn mehr als ein Dutzend Veröffentlichungen zieren die Bandbiographie. Das 2003 erschienene „Nocturnal Emissions/Nyctophobia“ ist eine der zahlreichen Best-Of-Compilations der Band; ein wenig kompliziert, in Anbetracht von STRIBORGs Veröffentlichungswut den Überblick zu behalten.

Das fast 75-minütige Opus beginnt mit einem Opener („Nocturnal Emissions“), der manch einer Band für eine CD gereicht hätte, so derbe wird hier die Überlänge strapaziert: Radiorauschen über 22 Minuten mit gepresstem „Gesang“; ob diese Klangmasse Gitarren enthält, ist schwer zu sagen, einen Bass sicher nicht, blecherne Drums bisweilen, falls selbige nicht gerade (aus Versehen?) runtergesampled wurden. Wie auch immer, das ist wirklich mal Prog. „Despondant Cries“ geht nur über zehn Minuten, in den letzten zwei Minuten gibts Geblubber und verzerrte Stimmen, auch hier sind hörbare Instrumente Fehlanzeige. „Son Of The Moon“ bietet irgendwann krächzend-würgende Stimmen, Computertöne, von denen mir nicht ganz klar ist, ob sie absichtlich beigemischt wurden und Drums der simpelsten Machart. Wespengitarren, die zwei fortwährend gleiche Akkorde schrammeln, begleiten durchs wirr komponierte Stück. „The Freezing Northland“ tönt wie ein zu laut gestellter Fön, Takt, Rhythmus oder Tonalität gibt es nicht oder werden konsequent negiert. Ebensowenig im nächsten rein instrumental gehaltenen Track „Under Black Rain“, der eigentlich eine katastrophale Kakophonie darstellt; immerhin dauern die letzten beiden „Kompositionen“ nur 5-6 Minuten. Allmählich habe ich das Gefühl, dass es sich um einen schlechten Scherz handelt, denn „Through The Dark Fog“ klingt, als ob Sin Nanna sich eine Plastiktüte über den nicht ganz bei Trost seienden Schädel gezogen hat und dadurch zu intonieren versucht, wobei er stets die Tüte einatmet, was pustende und trötende Geräusche zur Folge hat. Unfreiwillig komisch das. Nach diesen zehn grauenhaften Minuten folgt „Across Thornfields“ nach gleichem Schema. Wir müssen es wiederholen: Sin Nanna kann nichts, hat keine Ahnung von Musik, Dramaturgie, Atmosphäre, Technik etc. Und von Ambient keine Spur.

Es ist dies eines der schlechtesten Alben, die ich je gehört habe; dagegen, ich muss es sagen, hätten BLACK FUNERAL mit ihrem Dilettantismus locker fünf Punkte verdient. Gebe Sickman in allen Punkten Recht. Zum ersten Male gibts null.

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13.07.2007

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2 Kommentare zu Striborg - Nocturnal Emissions / Nyctophobia

  1. cursewithmourn sagt:

    So der phantasielose Märchenonkel rauhe Wälder liebt, statt tasmanische Teufel, wußt das ein ausgewanderter Norweger sein.

    2/10
  2. Yuggoth sagt:

    Also ich stehe ja auf rauhe und kalte Seelenqual aber Striborg geht gar nicht! Das ist einfach, ja weiß ich nicht! Nicht’s! Nichtiger Trash!