Strevellna - Aldrigheten

Mit STREVELLNA betritt eine neue Band die metallene Bühne, deren Mitglieder anonym im Hintergrund agieren, jedoch in bekannten Bands spielen sollen. Bislang ist lediglich bestätigt, dass Magnus Larnhed den Gesang übernimmt, der in den Neunzigern mal bei der Skatepunk-Band 59 TIMES THE PAIN aktiv war. „Aldrigheten“ ist das erste Lebenszeichen der Formation und ein richtiger Gemischtwarenhandel, der von rockigen Klängen bis Metal einen Crossover im Angebot hat.

„Aldrigheten“ ist ein richtiger Gemischtwarenhandel

Klingt das spannend? Sagen wir mal so: Der Ansatz ist ungewöhnlich. Denn anstatt wie beliebt alle genannten Stile miteinander zu vermischen, stehen sie auf „Aldrigheten“ getrennt nebeneinander. Da gibt es ziemlich traditionellen Metal wie im Titeltrack, da gibt es thrashige Klänge, die an frühe METALLICA erinnern („Mittferno“, „Hjärtglöd“), da steht Melodic Metal („Vi“) neben klassischem Rock („Drömdepressiv“). Punkig-schnelle Klänge und Gangshouts („Återkall“) dürfen ebensowenig fehlen wie balladeske Klänge („H.A.“).

Das klingt erstmal wie eine wilde Mischung, und beim ersten Hören sträubt man sich insgeheim gegen dieses Nebeneinander verschiedener Stile. Es gibt jedoch zwei große Klammern, welche die zehn Songs (plus Intro) zusammenhalten: Man muss den Machern hinter STREVELLNA zugutehalten, dass sie wissen, wie ein guter Song funktioniert. „Drömdepressiv“, „Lyckliga Gatans Lag“ und das abschließende „Oss“ entwickeln sogar hymnische Qualitäten, wo man gerne mitsingen möchte.

Womit wir bei der zweiten Klammer sind, denn die Texte auf „Aldrigheten“ sind allesamt auf Schwedisch verfasst, was es für die meisten wohl eher schwierig gestaltet, genau das zu tun: mitzusingen. Dafür versprechen die Texte ein paar Finessen, wie beispielsweise der Albumtitel, der das als Wort nicht existente Gegenteil von Ewigkeit bezeichnet (wie das ja auch im Deutschen der Fall ist). Inhaltlich schimmert hingegen eher die Punkattitüde der Protagonisten durch.

STREVELLNA bieten eine gekonnte Umsetzung

Unterm Strich ist „Aldrigheten“ ein wirklich gelungenes Stück Musik, dessen einzelne Bestandteile durch die gekonnte Umsetzung, den angenehmen Gesang und die gute Produktion irgendwann auch für den Hörer zu einer Einheit verschmelzen. Gekonntes Handwerk schlägt Innovation, aber nichtsdestotrotz lässt sich die Scheibe gut am Stück hören und unterhält. Und das ist doch mehr, als man von vielen Alben bekommt.