Streben - Wild Enchanted Gardens

Es scheint doch mehr italienischen Black Metal zu geben als ich ursprünglich angenommen hatte. Darüberhinaus erkennt man STREBENs Debütalbum „Wild Enchanted Gardens“ nicht unbedingt als solches, zumindest beim betrachten des Covers kommen mir ganz andere Genre in denn Sinn. Seis drum, jedenfalls handelt es sich bei STREBEN in der Tat um eine schwarzmetallische Kapelle, die noch dazu beinahe komplett unter der Regie von Christina Hagalaz, also einer Frau, läuft. Denn abgesehen von Dark Shadow (was ein kreatives Pseuodonym) an den Drums, gibt sich nur noch ein gewisser Eyvindir an der Akustik-Gitarre die Ehre.

Also weiblicher Black Metal? Das kann auch gut gehen, nicht von ungefähr begeistert mich MELENCHOLIA ESTATICA und DARKEND NOCTURNE SLAUGHTERCULT haben sicher auch nicht umsonst ihren Erfolg, doch wie klingen nun STREBEN?

Ziemlich vielseitig, wenn man das so sagen kann. Musikalisch offenbart Christina ein glückliches Händchen für sphärische Klänge, die auch vor ein paar schnelleren Passagen nicht zurückschrecken, genauso wenig aber vor ein bisschen Kitsch anhand von akustischem Geklimper. Ein schönes Album, das sich da vor einem ausbreitet, denn Riffs, dezente Syntheziser und ein paar verträumte Melodien ertönen echt verführerisch, um den Alltag zu entfliehen. Alles nicht grandios oder gar vollkommen originell aber doch schön anzuhören, gebe es da nicht ein großes A B E R! Denn die Stimme zerstört die komplette Stimmung, die das Album hätte ohne aufgebaut. Ein kratziges Fauchen, manchmal etwas gepresst, doch hauptsächlich nervig. Nicht angenehm, nicht böse, sondern ganz einfach komplett anstrengend, schade!

Und genau das hält „Wild Enchanted Gardes“ davon ab, eine wirklich Empfehlung zu sein. Denn trotz dem Hauch von Kitsch, trotz des genrefremden Artworks und trotz des ansonsten „schönen“ Songwritings kann ich die Stimme leider nicht ausblenden und mich fallen lassen. So reihen sich STREBEN ins Mittelfeld ein, was sicherlich kein großes Drama ist, doch wäre mit vernünftig vorgetragenen Vocals einiges mehr zu erwarten gewesen, nur dieses merkwürdige Fauchen, das meine Katzen fieser hinbekommen, versaut alles! Also, jeder der in der Lage ist, Vocals zu ignorieren, kann gerne zugreifen und vielleicht gefällt dem ein oder anderen die Stimme ja auch, ich jedenfalls bekomme nur Kopfschmerzen.