Streams Of Blood - Ultimate Destination

Review

Galerie mit 17 Bildern: Streams Of Blood - De Mortem Et Diabolum 2022 in Berlin

Es kracht und scheppert im Hause Folter Records: Die deutsche Black-Metal-Formation STREAMS OF BLOOD veröffentlicht ihr zweites Album. Zwar kenne ich die EP und das Album nicht, die „Ultimate Destination“ vorhergegangen sind, aber zumindest liest man auf den gängigen Internetportalen in einem Atemzug mit dem Bandnamen immer mal die Bezeichnung „Depressive Black Metal“ – sofern das so stimmen sollte, muss der Band auf jeden Fall attestiert werden, dass sie eine gute Schippe zugelegt hat, denn depressive Elemente findet man auf „Ultimate Destination“ höchstens in Ansätzen.

Andererseits redet der Kollege Jan ja in seiner 2011er-Review zum Vorgänger „The Descent To The Source Of Disorder“ bereits davon, dass im Hause STREAMS OF BLOOD ordentlich auf’s Gaspedal getreten wird – und ja: Die zehn Stücke aus der Feder von Thymos (der ehemalige Bassist von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT) und Bloodhammer (PARAGON BELIAL) beinhalten eine ordentliche Portion Wut und Hass, sind dabei jedoch nie bloßes Geschepper, sondern offenbaren durchaus auch ihre melodischen und nachdenklichen Seiten. Der mitreißende Midtempo-Groove, der sich immer mal wieder zeigt, tut sein übriges, um „Ultimate Destination“ zu einer abwechslungsreichen Platte zu machen – auch, wenn dann auf der anderen Seite wieder hyperschnelles Drumming und leichte Death-Metal-Einflüsse das Feld übernehmen und für die nötige Portion Dynamik sorgen. Ohne zu viel Namen fallen lassen zu wollen: Wer Vergleiche braucht, darf irgendwo in Richtung der neuen WEIRD FATE und der „042103Freitod“ von FARSOT sowie den besseren Momenten von ENDSTILLE, gepaart mit einer gewissen Getriebenheit norwegischer Art und einem leichten Death-Metal-Flair denken, das immer wieder durchscheint, würde dann aber die eigene Note und Würze der Band vernachlässigen, die durchaus vorhanden ist.

Vielleicht ist nicht jeder Song auf „Ultimate Destination“ ein Volltreffer – „Road To Ruin“ finde ich zum Beispiel dafür, dass es ein Opener ist, relativ mau, von „The Master“ bleibt bei mir auch nicht allzu viel hängen. Ganz davon abgesehen habe ich auch an der einen oder anderen Stelle (zum Beispiel am Anfang von „Temple Of Blood“) das Gefühl, dass die Leads nicht ganz punktgenau einsetzen. Aber: Wer solche Granaten wie „I Have The Might“, „Inner Tyrant“ oder – vor allem! – „Von der Realität in das ewige Licht“ auf der Haben-Seite verbuchen kann, dem darf man auch ein paar Schönheitsfehler verzeihen.

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05.03.2013

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