Stream - Chasing The Dragon

Review

Es ist wieder soweit! Ein paar alte 80er Jahre Veteranen haben sich mal wieder zusammen gefunden um der Baggy-tragenden neuen True Metal Generation zu zeigen wie der Goblin die Axt schwingt. Das hätte man zugegebenermaßen auch mit einem weniger kitschbeladenen Cover versuchen können, aber mit solchen Kleinigkeiten will ich mich bei so einem Album wirklich nicht abgeben. Fakt ist: Was Peter Scheithauer (Klling Machine) mit Bob Daisley (Ozzy Osbourne, Uriah Heep), David Eisley (Wardogs) und Eric Singer (Black Sabbath, Alice Cooper, Kiss) hier abgeliefert hat hämmert ganz schön rein. Zwar hört man hier und da ein paar kleine AC/DC, Black Sabbath oder Iron Maiden Anleihen, aber das ganze Material klingt doch ziemlich eigenständig und von vorne bis hinten gut durchdacht. Die teils sperrigen Gitarrenläufe rammeln sich nach kurzer Eingewöhnungsphase schnell ins Ohr, die Produktion klingt angenehm rauh und die vielen Breaks lassen einen jäh vergessen dass es solche Möchtegernmetaller wie Manowar oder Hammerfall überhaupt gibt. Der Opener klingt herrlich schief und progressiv, Rock Bottom lädt zum hemmungslosen Moshen ein, Fade to Black düstert angenehm vor sich hin, Far from the Maddening Crowd fetzt was das Zeug hält, Still Believe ist eine nicht zu unterschätzende Ballade und auch sonst ist kein einziger Füllsong zu finden. Leider war Scheithauer von seinen Melodien scheinbar derart angetan gewesen dass er sie teilweise bis zum erbrechen wiederholen musste um diverse Lieder unnötig zu strecken – insbesondere das Ende von Fade to Black nervt nach einiger Zeit ungemein. Und auch die vier angehängten (alten) Bonussongs die der Gitarrist mit anderer Besetzung aufnahm können das hohe Niveau der restlichen 10 Arrangements beim besten Willen nicht halten und stören eigentlich nur im Gesamtbild. Hardrockfans und Freunde oben genannter Bands werden an Chasing the Dragon ihre helle Freude haben, aber für den experimentierunfreudigen Durchschnittsmetaller ist das Material wohl ein gutes Stück zu sperrig und gezerrt. Glücklicherweise auch für diverse Hängehosenkinder auf Truemetalpfaden – 1 zu 0 für Scheithauer…

21.03.2004
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