Vor vier Jahren veröffentlichten STRATOVARIUS ihr letztes Album. Nach der Band betitelt und mit komplett differenter musikalischer Einstellung mussten die fünf Jungs damals teils herbe Kritik für ihr Schaffen einstecken. Als dann auch noch der Split mit Band-Oberhaupt Timo Tolkki die Gemüter erhitzte und dieser sich lieber früher als später verabschiedete, schien das Ende von STRATOVARIUS nahe zu sein. Doch wie so oft im Leben, rappelten sich die restlichen Bandmitglieder rund um Fronter Timo Kotipelto noch einmal auf, holten sich mit Matias einen neuen Gitarristen an Bord und machten sich an das Songwriting. Mitte Mai dieses Jahres ist es nun soweit und STRATOVARIUS präsentieren mit „Polaris“ ihr neuestes Werk. Ich kann gleich vorweg berichten, dass es keine neue Auflage des „Stratovarius“-Rock-Mix geworden ist. Ganz im Gegenteil, denn STRATOVARIUS besinnen sich dieses Mal wieder auf ihre alten Stärken und knüpfen beinahe nahtlos an die hervorragenden „Elements“-Zeiten an.
„Polaris“ bietet elf Titel, die durchwegs eingängig und hochwertig umgesetzt wurden. Mutet der – wahrscheinlich bereits bekannte – Opener „Deep Unknown“ mit seinem spacigen Grundgerüst vielleicht noch ein wenig komisch an, kann das darauf folgende „Falling Star“ gleich rundum überzeugen. Kotipelto hält seine stimmlichen Höhen dieses Mal in Grenzen und trällert nicht unbedingt in Operetten-Niveaus. Seine Stimme klingt zwar trotzdem immer noch hoch, wirkt aber auf „Polaris“ variabler als noch auf den Platten zuvor. „Blind“ und „Forever Is Today“ sind gute und gleichzeitig auch typische Power Metal-Tracks der Marke HELLOWEEN, die einen total eingängigen Refrain aufwarten, den man sofort mitsingen will. Aber auch eigenwillige Tracks à la „Emancipation Suite Part I & Part II“ kann man auf dem Album vorfinden. Ein Zweiteiler, auf dem die Band eher auf den Transport der Atmosphäre fokusiert ist, als auf irgendwelche Eingängigkeit. Braucht zwar ein paar Durchläufe, kann aber dann durchaus gefallen. Mit „Winter Skies“ gibt es natürlich auch noch die obligatorische Halbballade samt grandiosem Keyboard-Solo.
STRATOVARIUS haben sich mit „Polaris“ ohne Frage weiterentwickelt und vor allem nach dem schwachen Vorgänger, wirkt diese Platte wie ein Neuanfang. Man merkt, dass die Band wieder Lust an der Musik hat und alle anderen Querelen überstanden hat. Von hinten bis vorne perfekt ist das Album zwar trotzdem nicht, da sich auch der ein oder andere langweilige Song („King Of Nothing“) auf das Album geschlichen hat, die den positiven Ersteindruck dann doch noch schmälern. Trotz allem ist „Polaris“ für mich eine positive Überraschung geworden, nicht erstklassig, aber gutklassig. Man kann durchaus behaupten, dass STRATOVARIUS auf dem Weg zurück an die Power Metal-Spitze sind, doch beim – hoffentlich – nächsten Mal ist sicherlich noch mehr drin.
Die sind immer schwach gewesen, auch schon mit dem anderen Alphatierchen; komponieren können und konnten sie nicht und immer wird geschmachtet, manchmal mit Speed, ansonsten im Eispalast. Sie sind weder progressiv noch intelligent noch facettenreich. *gähn*