Strapped Illa - ILLfected

Review

Letztes Jahr im Juni war ich relativ begeistert über die Demo einer jungen Band namens STRAPPED ILLA. Zwar zückte ich aufgrund der Tatsache, dass die Band sich bei so einigen anderen, größeren Vertretern ihrer Genres bediente, „nur“ die Sieben von Zehn, aber die Art, wie STRAPPED ILLA Versatzstücke von PANTERA, SLIPKNOTs „Iowa“, HATEBREED und einer ganzen Reihe weiterer Vorreiter des Nu Metal bzw. Metalcore miteinander kombinierte, ohne schlicht zu kopieren oder in allzu bekannte Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Muster zu verfallen – ja, das hatte schon was.

Und nun das erste Album in voller Länge – bzw. das zweite, zählt man „New Horizon“ dazu, welches noch unter dem alten Bandnamen LOST IN MUNIN entstand. Die drei Songs der Demo („Reset My Life“, „Ready To Be None“ und „Pretty Dumb“) sind auch auf dem Album enthalten, dazu gesellen sich fünf neue Stücke. Diese definieren den Sound der Band nicht neu, sondern fügen sich gut in das Konzept ein, schwanken allerdings nicht mehr ganz so verrückt zwischen den Stilen hin und her, wie es die drei älteren Songs tun. Das mag ein bisschen schade sein, hatte doch gerade das seinen Charme, aber: Man muss auch konstatieren, dass sich STRAPPED ILLA damit ein Stück weit von den Vorbildern lösen, der Mischmasch aus Deathcore, Metalcore, Nu Metal und Neo-Thrash wirkt nun um einiges homogener und eigenständiger, auch wenn große Vorbilder wie HATEBREED und SLIPKNOT nach wie vor hörbar sind.

Aber egal, ob man nun die älteren, irgendwie frischer wirkenden Stücke bevorzugt oder die neueren, die sich ausgereifter anhören: Während ich hier so vor mich hin tippe, fange ich immer mehr an, zu zweifeln, ob man den Unterschied überhaupt so stark wahrnimmt, wenn man nicht wie ich die Demo-Vorkenntnis besitzt. Insofern schmiegen sich die neuen und die bereits bekannten Songs nämlich gut aneinander und keiner fällt (in diesem Sinne) groß auf – ganz im Gegenteil: Auffällig sind eh alle Songs, weil sie oft, aber nicht immer mit Zuckerrefrains und -ohrwürmern aufwarten, weil das Riffing hart ist und groovt, weil sich das Material durchgehend sowohl zum Kopfschütteln, zum Herumspringen, aber auch zum Mitgrölen während der Autofahrt eignet. Und nicht zuletzt auch, weil der Klang des Albums zwar den Genrestandards gerecht wird, aber trotzdem noch seinen eigenen Charme hat.

Insofern kann man STRAPPED ILLA also durchaus zusprechen, sich ein Stück weit entwickelt zu haben, ohne jedoch dabei alles Vorherige über den Haufen zu werfen. Dementsprechend habe ich kein Problem damit, diesmal den einen Punkt mehr zu zücken und dieses Album zu einem „Tipp der Redaktion“ zu machen – Genrefans, aufgepasst und hingehorcht! Zwar wirken STRAPPED ILLA hin und wieder noch ein bisschen naiv bzw. unbedacht (man höre den Anfang von „The Z-Word“) – aber gerade sowas macht ja den Charme des Underground aus. Also los, Nachwuchs supporten, Marsch Marsch!

11.10.2012

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