Strapped Illa - Demo 2010

Review

„New Horizon“, das selbstproduzierte Debüt der Hanauer Band LOST IN MUNIN, erhielt 2007 von Kollege Christian viel Lob und eine Neun-Punkte-Bewertung. Nach viel Pech (Drummer weg, Bassist weg, Verletzungen diverser Bandmitglieder) wagte die Band 2010 allerdings mit neuem Drummer, dem alten Bassisten und dem neuen Namen STRAPPED ILLA einen Neuanfang und nahm drei Songs auf, die seit Dezember letzten Jahres unter dem schlichten, praktischen Titel „Demo 2010“ veröffentlicht wurden.

Darauf zu hören: Eine Mischung aus diversen Stilen und Subgenres, die sich alle unter dem Oberbegriff „Modern Metal“ zusammenfassen lassen – New Metal ist drin, Neo-Thrash der Marke Neunziger ebenso, auch ein bisschen Metalcore lässt sich heraushören (allerdings nicht die nervige Standardvariante). Zwar fallen einem immer mal wieder Parallelen zu bekannten Namen auf (HATEBREED sind nach wie vor im Sound der Band enthalten, genauso auch SLIPKNOT zu „Iowa“-Zeiten, hier und da ein bisschen PANTERA oder auch MUDVAYNE), das Rad erfinden STRAPPED ILLA also auch nicht neu, aber die erfrischende Art, auf die die verschiedenen Einflüsse und Elemente der Musik vermischt werden, hat schon was für sich. So schlägt einem immer wieder ungezügelte Wut entgegen, bevor ein Schalter umgelegt wird und man sich im Modus „etwas melodischer“ befindet – besonders unterstrichen durch den Gesang von Frontmann Mario, dessen wütendes Gegrowle sehr zu gefallen weiß, der aber auch immer wieder zeigt, dass er Klargesang genauso drauf hat (allerdings nicht auf die Emo-Art, die man aufgrund der Klischees des Genres erwarten würde, sondern kraftvoll und düster und nur manchmal – dann allerdings passend – weicher und ein bisschen verzweifelt). Glücklicherweise machen STRAPPED ILLA allerdings nicht den Fehler, sich an vorgefertigte Songstrukturen der Marke Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Breakdown-fertig zu klammern, sondern drehen was das angeht durchaus ihr eigenes Ding und bieten somit trotz aller Eingängigkeit ein gewisses Mindestmaß an Komplexität.

Die „Demo 2010“ gefällt also auf voller Länge. Groove, Wut, Melodie, das alles ist vorhanden und damit performen STRAPPED ILLA fast so etwas wie ein Best Of der Stile, denen man sie zuschreiben kann. Allerdings zücke ich wegen der Tatsache, dass hier vieles an andere Bands erinnert nicht wie Christian damals im Jahr 2007 eine „super“ Punktzahl, sondern mit sieben Punkten „nur“ eine gute. Trotzdem: Wer New Metal, Neunziger-Thrash, Metalcore oder ähnlichem etwas abgewinnen kann, sollte definitiv mal bei STRAPPED ILLA reinhören.

05.06.2011

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