Die Stralsunder STØY treten mit ihrem Debüt-Album „Nørth Faces“ an und hauen dem gewogenen Hörer ordentlichen Groove Rock um die Ohren. Das klingt nach einer guten Portion Headbang-Spaß.
Dass man es hier mit einer Eigenproduktion zu tun hat, merkt man nicht wirklich, denn das gebotene Material klingt von Anfang an ziemlich fett. Gleich mit dem ersten Song machen STØY dann auch klar, wohin die Reise gehen soll und was man von „Nørth Faces“ erwarten kann, denn der Opener „Whø Will Be There?“ grooved sofort los und verleitet zum Kopfschütteln. Dieses Philosophie bleibt auch über die gesamte Spielzeit bestehen und Langeweile kommt in dieser Hinsicht sicher nicht auf. Die Stimme von Jette Poge überrascht zu Beginn etwas, da man zu dieser Art von Musik nicht unbedingt eine Frau am Mikrofon erwartet, aber daran sollte man sich erst mal nicht weiter stören. Die Art und Weise wie die Frontfrau ihre Stimme einsetzt erinnert etwas an DORO PESCH, nur fehlt das raue, kernige in der Stimme. Ansonsten bleiben die Vocals leider relativ unspektakulär, denn die Gesangparts sind an die Struktur der Tracks angepasst und fügen sich somit in das Gesamtbild. Allerdings hat man immer wieder das Gefühl, dass einzelne Lieder zu kurz gehalten oder gar „abgeschnitten“ sind, denn stellenweise vermisst man einen abgerundeten Abschluss der Songs. Das macht sich dann auch bezüglich der Spannung bemerkbar, denn es gibt zwar Unterschiede und Veränderung innerhalb der Songs, aber das Grundschema ist mehr oder weniger immer das Gleiche. Deshalb lässt unweigerlich irgendwann auch die Konzentration beim Hören nach und so fällt es dann auch kaum auf, dass „Nørth Faces“ nach 30 Minuten vorbei ist. Zurück bleiben gemischte Gefühle, ob man sich jetzt freuen, oder nach mehr verlangen soll.
Was bleibt?! Für eine Debüt-Album, dass noch dazu in Eigenregie entstanden ist, kann man den Hut ziehen, da es durchaus anders sein könnte. Letztendlich ist „Nørth Faces“ ein durchschnittliches Album, nichts bahnbrechendes, aber eben auch nicht schlecht. Bekanntlich ist ja immer Luft nach oben und Potenzial steckt auf alle Fälle in dieser jungen Band. Also: Marsch, ab in den Proberaum!
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