Stormzone - Zero To Rage

Review

Obwohl STORMZONE gerade einmal sechs Jahre alt sind und bisher erst zwei Alben veröffentlicht haben, wurde ihnen trotzdem schon große Ehre zuteil: Neben Gigs mit TESLA, den LA GUNS oder CINDERELLA erfolgte im letzten Jahr der endgültige Ritterschlag, als die Jungs auf dem Wacken:Open:Air spielen durften.

All dies hatten sie sich mit ihren wirklich guten Alben „Caught In The Act“ und „Death Dealer“ erspielt. Jetzt legen sie – so viel sei an dieser Stelle schon einmal verraten – mit ihrem neusten Langeisen „Zero To Rage“ amtlich nach. Das Erfolgsrezept ist dabei gleich geblieben: Die Iren scheren sich einen Dreck um irgendwelche Genregrenzen und mischen munter Elemente aus Heavy, Power, Melodic Metal, sowie Hard und Glam Rock und der allmächtigen NWoBHM. Daraus sind dieses Mal zwölf mitreißende Songs entstanden, die den Hörer vom ersten Moment an packen und ihn erst nach weit über einer Stunde wieder loslassen. Dabei hat das Quartett eine musikalische Welt kreiert, in der vor allem ein Wort maßgeblich ist: Power! So viel Energie wie von dieser Veröffentlichung ist schon lange von keiner Platte mehr ausgegangen. Gerade die Mischung aus den treibenden JUDAS PRIEST-Riffs und den klassischen Hard-Rock-Rhythmen, die an MÖTLEY CRÜE oder die bereits erwähnten CINDERELLA erinnern, geben dem Material reichlich Vortrieb.
Dazu kommt noch die wirklich einmalige Gesangsstimme von John „Harv“ Harbinson. Er klingt wie eine Mischung aus BRUCE DICKINSON, Joey Tempest (EUROPE) und Jon Bon Jovi (BON JOVI). Immer wieder mischen sich aber auch modernere Power-Metal-Elemente in seine Vocals, die durchaus auch von Nils Patrik Johansson (ASTRAL DOORS) stammen könnten. Die Instrumentalisten zitieren hingegen viel lieber die Riffs und Melodiestrukturen der Hamburger Schule um HELLOWEEN und GAMMA RAY. Gleichzeitig benutzt aber die Saitenfraktion immer wieder auch mehrstimmige Gitarren-Läufe, die an IRON MAIDEN erinnern. Quasi als Kontrapunkt zu dieser harten Gangart tauchen dann auch immer wieder Hard-Rock-Zitate auf. Gefühlvolle Gitarrensoli, dicke Glam-Chöre und simple, aber treibende Rhythmen sind keine Seltenheit. Dennoch sorgt dieser Zug am Bremshebel in keiner Sekunde dafür, dass dem Material seine Intensität abhanden kommt. Im Gegenteil trägt er dazu bei, dass die Songs abwechslungsreich und spannend bleiben. Auf diese Weise kann der Hörer immer wieder etwas Neues entdecken.

Schade ist eigentlich nur, dass STORMZONE mit ihrer Art von Musik ungefähr 20 Jahre zu spät kommen. Man hat einfach das Gefühl, dass auf diesem Gebiet schon alles gesagt ist und die ganz großen Songs schon geschrieben wurden. Dennoch präsentiert die Combo auf „Zero To Rage“ einen mehr als nur gelungenen Mix dieser altbekannten Elemente. Dieses Album gehört definitiv in das Regal jedes Liebhabers von klassischem Rock und Metal.

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25.11.2011

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