Stormwitch - Witchcraft

Review

Galerie mit 22 Bildern: Stormwitch - Keep It True XXIV 2024

Nachdem Stormwitch 2002 als weiteres deutsches Heavy Metal Urgestein mit einer Reunion zurück auf den Weg der Tugend gefunden haben, schieben die Schwaben mit „Witchcraft“ einen würdigen Nachfolger zum Wiedervereinigungsalbum „Dance With The Witches“ nach. Dabei schaffen es die Mannen um Stimme Andy Mück wunderbar, ihre Wurzeln aus den Achtzigern und frühen Neunzigern würdig ins neue Jahrtausend zu verpflanzen. Dass es Stormwitch schon immer verstanden haben, Klassiker zu fabrizieren, haben sie mit Songs des Kalibers eines „Rats In The Attic“ oder eines „Ravenlord“, das übrigens von Hammerfall gecovert wurde, oft genug bewiesen. Dass sie diese Fähigkeit trotz seit der Reunion nahezu vollständig ausgewechselter Mannschaft noch immer beherrschen, zeigen sie auch auf „Witchcraft“ einmal mehr. Jeder alte Fan darf beruhigt aufatmen, denn die „Masters Of Black Romantic“ werden auch heute noch ihrem Ruf gerecht, jedoch immer mit einigen Überraschungen im Ärmel, die auf „Witchcraft“ teilweise recht wunderliche Züge tragen! Den Anfang macht ein im gemäßigten Tempo angesiedeltes „The Sinister Child“, das mit seinem eingängigen Chorus und seiner halbballadesken Natur sofort zum Ohrwurm mutiert. In dieselbe Kerbe schlägt übrigens der Titeltrack, der mit seinem hymnischen Chorus derart zum Mitsingen animiert, dass er ohne Frage das Zeug zum Klassiker hat! Nur schade, dass die Band nicht vorhat, öfter live in Erscheinung zu treten, denn da dürfte er ganze Fanscharen zu einem Chor zusammenschweißen! Auch im Midtempo gehalten besticht „Witchcraft“ vor allem durch sein balladeskes Wesen, das vor allem durch die subtile Akustikgitarre zum Ausdruck kommt. Trotz diesen eher ruhigen Momenten finden sich auf der Scheibe jedoch auch andere Seiten: „Puppet In A Play“ zum Beispiel rockt im Uptempo aus den Boxen und erinnert an alte Speed Metal Heroen. „Frankenstein’s Brothers“ erinnert nicht nur im Titel an Alice Coopers „Feed My Frankenstein“ sondern auch durch seine „Monsterstimmung“, die durch fiese Chöre und einen treibenden Rhythmus erzeugt wird. Zum skurrilsten, was die Platte zu bieten hat, gehört jedoch unzweifelhaft „Fallen From God“, welches ganz im Gegensatz zu seinen recht nihilistischen Lyrics mit einer bunt-fröhlichen Melodie daherkommt und mit einem waschechten Kinderchor ausklingt (der übrigens auch in „Moonfleet“ noch einmal zum Einsatz kommt)! Andy hat wirklich nicht zuviel versprochen, als er sagte, Stormwitch seien immer für eine Überraschung gut. Recht hat er!

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01.11.2004

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