Stormhunter - Crime And Punishement

Es gibt unzählige Bands, deren Namen auf „Storm“ beginnt. STORMHUNTER aus Balingen sind eine davon, und sie erinnern mich stark an eine weitere Band mit diesem beliebten Namensbestandteil: nämlich STORMWARRIOR. Im Gegensatz zu den bekannteren Kollegen aus dem Norden Deutschlands haben die Baden-Württemberger – obgleich desselben Gründungsjahres – aber erst ihr zweites Werk, „Crime And Punishement“, am Start. Allerdings nahmen sich STORMHUNTER zwischen 2002 und 2007 auch eine Auszeit (und wirkten währenddessen als SUBSPHERE zusammen), bevor Gründungsmitglied Stefan Müller die Band wieder reanimierte.

Stilistisch kann man STORMHUNTER und STORMWARRIOR aber schon über einen Kamm scheren. Beide sind unüberhörbar von frühen HELLOWEEN und RUNNING WILD beeinflusst. Die Musik ist sehr energievoll, trotzdem eingängig und spielt sich häufig am oberen Ende der Geschwindigkeitsskala ab. Die Konstrukte sind geradlinig, der Groove druckvoll und die Höhepunkte werden gut erarbeitet.
Zweifellos haben STORMWARRIOR einen variableren Sänger an Bord. STORMHUNTER-Fronter Frank Urschler ist mit seiner leicht rauen Stimme in recht tiefer Lage da etwas limitierter. Auch in Punkto Ausdruckskraft könnte er ruhig noch zulegen. Ansonsten gibt es an der technischen Seite nichts zu bemängeln. Die Hochgeschwindigkeitsgitarrenläufe lassen hin und wieder sogar einen Vergleich zu DRAGONFORCE zu.
Das Songwriting der Balinger ist stets solide und spielt sich sogar weitestgehend in den Bereichen von gutklassig ab. „Perfect World“, „Condemned Stranger“ (wenn auch mit unverhohlener RUNNING-WILD-Schlagseite), „Knights Of Metal Part I“ und „The Final Battle“ sind richtig starke Songs. Noch ein paar Kracher in der Art mehr und „Crime And Punishment“ hätte sich in den oberen Punktebereichen eingenistet. Da sich aber der ein oder andere lediglich bodenständige Track einschleicht, müssen sich STORMHUNTER diesmal allerdings mit sieben Punkten zufrieden geben.

Für Fans von STORMWARRIOR, frühen HELLOWEEN, SONATA ARCTICA oder DRAGONFORCE findet sich auf „Crime And Punishment“ aber neues Futter, um die Bedürfnisse nach melodischem, aber trotzdem dynamischem und schnellem Power Metal zu befriedigen.