Stormhammer - Cold Desert Moon

Review

Schon der mächtige Opener „Sinner’s Soul“ macht eines klar: STORMHAMMER, ein aufstrebendes Metal-Sechsgestirn aus dem schönen Süden unseres Landes, machen äußerst professionelle Power-Mucke ohne irgendwelche überflüssigen Schnörkel. Mit „Cold Desert Moon“ hat man erfolgreich eine konsequente Weiterführung jener musikalischen Entwicklung angestrebt, die mit dem Debütalbum „Fireball“ im letzten Jahr eindrucksvoll ihren Anfang nahm. Der neue Sänger Tommi Lion macht sich hierbei ganz hervorragend, sein kerniges Organ wertet die soliden Riffstrukturen deutlich auf, und bei manchen Passagen klingt er ein ganz klein wenig nach Hochkarätern der Marke Chris Boltendahl, aber dieser Eindruck ist wohl eher subjektiver Natur als objektiv belegbar, also erwartet keinen Clon des Reaper-Organs. Besonderes Ohrenmerk sollte der potentielle Käufer des Albums vielleicht auf die gelungenen Stampfer „Yells of Rage“ und das bedrohlich epische „Doomsday“ legen. Der Grund, warum ich der Scheibe nicht mehr Pünktchen unterjuble ist übrigens, dass ich ein wenig den Teufel im Detail sitzen sehe. Mir fehlen gewisse Feinheiten und abrundende Elemente in den Songs, außerdem das berühmte Quäntchen Raffinesse und Innovationsfreude. Solides Ohrenfutter eben, aber wo die Konkurrenz so groß ist, setzt sich halt nur der Beste durch. Leider ein weiteres Beispiel für eine Band, die eigentlich acht Punkte verdient hätte, sich aber gegen die übermächtige Konkurrenz nicht ganz durchsetzen kann, weil STORMHAMMER noch ein wenig Stimmigkeit und Schmiss in ihren ohne Zweifel anständig eingeholzten Songs fehlt, um sich ganz an die Spitze zu zocken, zumal sich kein einziger echter Durchhänger unter die zwölf Lieder geschmuggelt hat. Mein Fazit lautet dennoch: Wer mit Hammerfall-Mucke und ihren Großvätern was anfangen kann, der darf hier wahrlich ohne Zweifel zugreifen!

02.09.2001
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