Die vier Power Metal-Recken von STORMAGE haben satte sechs Jahre zwischen ihrem letzten Album “Dead Of Night“ und der aktuellen Scheibe “Ashes Of Doom“ ins Land ziehen lassen. Das mag sicher auch ein bisschen an Corona gelegen haben, hauptsächlich wohl aber daran, dass gut Ding Weile haben will und manche Sachen besser werden, wenn man sich ausführlich damit befasst und sie reifen lässt.
Von blutunterlaufenen Augen und sinkenden Hämmern
So geschehen bei “Ashes Of Doom“. Die Platte klingt rund, und wie gewohnt hauen die vier Plettenberger einen guten Zacken düsterer, als man es von deutschem Power Metal gewohnt ist, deftig auf den Putz. Die Band, bestehend aus Heiko Heseler an Lead Vocals und Lead Guitar, Tim Sonnenstuhl an Lead Guitar, Dirk Heggemann am Bass und Vasileios (Billy) Georgiou an den Drums hat sich im Vergleich zu ihren frühen Werken deutlich weiterentwickelt, was nicht zuletzt am Mitwirken ihres renommierten Co-Produzenten Sebastian“Seeb“ Levermann liegen dürfte. Dessen Einfluss ist auf “Ashes Of Doom“ markant und unüberhörbar, man denkt nach den ersten Takten sofort an seine Band ORDEN OGAN. Auch wecken Songs wie “Our Latest Endeavour“ Erinnerungen an BRAINSTORM. Jedoch sind STORMAGE kein Abklatsch dieser Bands, und haben im Vergleich zu ihren beiden frühen Werken “Balance Of Power“ und “Sudden Awakening“ soundtechnisch einen ordentlichen Schritt nach vorn gemacht.
Jedoch ist hier und da der Gesang von Leadsänger Heiko Heseler immer wieder ein bisschen off, und der Backgroundchor im Titeltrack “Ashes Of Doom“ gerät zum Ende hin teilweise derart schräg, dass es in den Zähnen zieht. Allerdings gleichen die fetten Riffe in “Blood Shot Eyes“ das rasch wieder aus. Der Song verursacht allenfalls dann blutunterlaufene Augen, wenn man dem Drang nach Headbangen, der einen bereits bei den ersten Takten ergreift, gar zu ausgiebig frönt. Auch thematisch ist “Ashes Of Doom“ kein Leichtgewicht. Unerwartet kommt das Intro zu “Slide On Your Knees“ mit Peitschenknallen und einer schwer atmenden, weinenden Frau daher und lässt den Zuhörer leicht verstört zurück. Song Nummer zehn, “Put The Hammer Down“, klingt dem Titel nach wie ein schlechtes Cover von HAMMERFALL, ist aber tatsächlich ein fettes Brett mit ordentlich Speed.
Hat sich das lange Warten auf “Ashes Of Doom“ gelohnt?
Ja, auf jeden Fall. STORMAGE sind dabei, ihre eigene Handschrift herauszuarbeiten, und Liebhaber des Genres werden mit diesem Album sehr glücklich werden. Klare Hörempfehlung!
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