Meine Damen und Herren, darf ich vorstellen? STORM SEEKER sind eine 2013 gegründete Folk-Metal Band aus Neuss, die mit ihrer Musik das unterhaltsame Thema der Piraterie aufgreift. Wer hier Parallelen zu ALESTORM, den bekanntesten Vertretern dieses Genres erwartet, liegt nicht verkehrt. Doch STORM SEEKER setzen ihren Fokus nicht auf partytauglichen Piraten-Metal, sondern zelebrieren ihre Musik ernster und facettenreicher.
Dies fängt bereits bei den verwendeten Instrumenten an. Neben den obligatorischen Gitarren, Bässen, Keyboards, Drums und dem Gesang, bedient sich das Sextett Instrumenten wie Cellos, Tin Whistles, Akkordeons und Drehleiern. Entsprechend ehrlich und thematisch passend klingt die Musik, die den Hörer auf „Pirate Scum“ erwartet. Dabei geben sich STORM SEEKER Mühe, die Balance zwischen aggressiven Krachern und atmosphärischeren Titeln zu halten.
Hoch die Humpen, STORM SEEKER sind im Hafen!
Besonders gefällig kommen dabei die Folk-Elemente rüber, denen STORM SEEKER eine große Gewichtung zuteil werden lassen. Dies wird in Titeln wie „Chop The Head Off“ deutlich. Die folkigen Melodien, die den Refrain des Songs und weite Teile des restlichen Materials dominieren, passen super zum Kontext. Wie es sich für eine Meute fieser Piraten gehört, besteht der Refrain aus ruppigen Gesangseinlagen von Sänger und Bassist Timo, die von Group-Shouts untermalt werden. Wie eine betrunkene Meute Seefahrer, die gerade die stürmischsten Winde der Karibik bezwingt.
Wiedererkennungswert erhält die Gruppe des Weiteren durch Sängerin Patty, die in Songs wie „The Longing“ einen fantastischen Job erledigt. Timos und Pattys Gesang ergänzen sich in dieser Nummer in jeder Hinsicht. Die gelungenen Folk-Melodien, die anschließend auf den Hörer einprasseln und folgend erneut von Pattys ausdrucksstarker Stimme kontrastiert werden, sorgen für die nötige Portion Gänsehaut.
Neben dem Gesang und den Folk-Elementen überzeugen auch die Gitarrenriffs von Gitarrist Patrick. Diese geben der Musik von STORM SEEKER in Titeln wie „Destined Curse“ den nötigen Wumms, was sich insbesondere im Endpart des Titels niederschlägt. Auch als Rhytmus-Fundament macht Patrick eine gute Figur, was sich im klaren Highlight der Platte, dem dritten Song „Jack“, zeigt. Dieser Titel lebt vor allem von seinem spaßigen, wuchtigen Refrain, der neben der Gitarrenarbeit und dem Folk gerade durch den aggressiven Gesang überzeugt.
Gut gemacht, STORM SEEKER!
Für ein erstes Lebenszeichen liefern STORM SEEKER mit ihrer „Pirate Scum“-EP ein überzeugendes Werk ab, das im Gesamtpaket wenig falsch macht. Gerade die Folk-Elemente, die rasanten Riffs, der männliche und weibliche Gesang sowie der Facettenreichtum der Platte, machen eine richtig gute Figur. Wer also Folk-Metal mit Piraten-Thematik hören möchte, der nicht allzu sorglos und auf Party gemünzt präsentiert wird, den Spaß allerdings nicht vernachlässigt, ist bei „Pirate Scum“ an der richtigen Adresse. Verdiente sieben Punkte gibt es als Ansporn, da ich denke, dass sich STORM SEEKER in Zukunft deutlich steigern werden. Das Potential dazu haben sie auf jeden Fall und so darf das erste Album der Band gespannt erwartet werden.
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