Die erst 2010 gegründete, junge belgische Formation STORIES FROM THE LOST legt mit „For Clouds“ ihr Debütalbum vor, das instrumentalen Post Rock mit Metal-Schlagseite und dezenten Sludge-Einflüssen enthält. Das Intro „Cryosphere“, das sich noch unterkühlt-elektronisch-minimalistisch präsentiert, mag da noch ein wenig irreführend sein; das folgende „August II“ macht mit knackigen Gitarren aber deutlich, wie die musikalische Richtung aussieht. Druckvoll und rockig geht es zur Sache, das Stück ist nicht, wie im Post Rock oft üblich, überlang, sondern bleibt wie der Rest des Albums relativ kompakt.
In der zweiten Hälfte kommen noch Synthesizerklänge hinzu, die eine schöne Ergänzung darstellen. Auch in den folgenden Stücken dominieren rauhe Gitarrenwände, die immer wieder Variationen durch elektronische Elemente erfahren, wie beispielsweise in „Crossing Fields“, das von zarten Synthiemelodien und atmosphärischen Gitarren eingeleitet wird und sich langsam aus der Ruhe hinaus zu einem energiegeladenes Stück mit gesteigertem Härtegrad entwickelt. Durch die im Hintergrund beibehaltenen elektronischen Elemente erhält der Song einen interessanten, leicht kühlen Unterton. „Tyrannosaur“ wirkt dann monumental und hypnotisch, leicht sludge-beeinflusst, wobei die wuchtigen Parts immer wieder von ruhigeren Passagen abgelöst werden.
„Plains Runner“ überzeugt besonders mit seinen melancholischen, schwebenden Zwischenspielen und den weiten Gitarrenflächen; flirrende Synthesizer leiten „Vocaloid“ ein, das in der zweiten Hälfte noch einmal ordentlich losrockt, bevor der Titeltrack das Album in ruhiger Manier abschließt: sanfte, ausschweifende Gitarren stehen im Vordergrund, das Stück ist sehr fließend und rundet „For Clouds“ in seiner zurückhaltenden Verträumtheit gelungen ab. Insgesamt erfinden STORIES FROM THE LOST das Rad nicht unbedingt neu, liefern aber ein äußerst ansprechendes, im Rahmen der Möglichkeiten eigenständiges Debüt ab, das mit abwechslungsreichen, durchdachten Songstrukturen sowie geschickt kombinierten elektronischen Elementen für Spannung sorgen kann und neugierig auf mehr macht.
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