Stonefield - Mystic Stories

Review

STONEFIELD stammen aus der Schweiz und waren zuletzt vor knapp 30 Jahren aktiv. Anfang der Neunziger löste sich die Band aufgrund der üblichen und bekannten Schwierigkeiten auf: eine instabile Besetzung, ausbleibende Erfolge und ein sich wandelnder Zeitgeist, der zunehmend weniger für progressiven Hard Rock übrig hatte. Es blieb bei einer überschaubaren Diskographie, bestehend aus der EP „The Eyes Of The Dawn“ und dem Album „Light of Lies“.

„Mystic Stories“ – Geborgen und gerettet

Gitarrist Manuel Rodriguez, der inzwischen wieder in seiner spanischen Heimat ansässig ist, ist inzwischen als Studio-Musiker und Produzent aktiv. Unlängst fand er die Original-Aufnahmen der STONEFIELD-Veröffentlichungen und beschloss, sich an einem Remaster der alten Songs zu versuchen. Nachdem die 2-Zoll-Bänder mühsam und mithilfe eines Spezialofens restauriert wurden, begann Manuel mit dem Mischen.

Im Ergebnis klingen die Songs auf dem als „Mystic Stories“ betitelten Re-Release tatsächlich überraschend modern und könnten so auch aus einer zeitgenössischen Produktion stammen. Manchmal klingt der Mix zwar etwas flach, bedenkt man aber die Entstehungsumstände, ist das Endprodukt beachtlich gut gelungen.

Sechs Songs von Album „Light of Lies“ werden von zwei Songs der EP „The Eyes of Dawn“ eingerahmt. Die Unterschiede sind vor allem beim Riffing hörbar. Die Songs der EP sind ein bisschen geradliniger und nicht so verspielt, wie der Rest von „Mystic Stories“. Die Musiker zünden durchaus so manchen Knaller und können allesamt durch Leistung und Spielfreunde überzeugen.

STONEFIELD bestechen durch fantasievolle Kompositionen

Hinzu kommt die Stimme von Ebby Paduch, der in seinen Glanzmomenten an Ronnie James Dio erinnert. Er verleiht dem Progressive Rock von STONEFIELD einen gewissen Charme und lässt stellenweise Erinnerungen an gute alte RAINBOW-Zeiten wach werden. Dies ist nicht zuletzt auch dem Zusammenspiel von Gitarre und Hammond-Orgel zu verdanken.

Unterm Strich bleibt die Wiederbelebung des STONEFIELD-Werkes aber in erster Linie eine Empfehlung für Genrefans und Zeitzeugen, die einmal wieder den Klängen von damals lauschen wollen. Der ganz große Wurf ist die Musik auch 30 Jahre später nicht, „Mystic Stories“ besticht aber durch makellose sowie fantasievolle Kompositionen. Der Progressive Rock taugt zum Abschalten und Versinken, bleibt langfristig aber zu zwanglos.

 

25.11.2019
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