Stillness Blade - Break Of The Second Seal – The Eternal Damnation

Review

Ob sich die Tatsache, dass Italien auf der Death-Metal-Landkarte bisher nicht gerade ins Auge sprang, mit „Break Of The Second Seal – The Eternal Damnation“ zumindest ein Stück weit ändern wird? Ist die zweite Langrille des Trios STILLNESS BLADE aus dem südöstlichen Landesteil Apulien nach dem doch nur mäßigen Debüt plötzlich spektakulär genug, um in der Flut an Veröffentlichungen Aufmerksamkeit zu erringen?

Jeweils zwischen vier und sechs Minuten lang gibt es acht Mal Death Metal, klanglich zwischen Florida und Schweden zu verorten, (gewollt) brutal und mit einigen melodischeren, teilweise schwarz anmutenden Riffs gewürzt – einfach gesagt eine Mischung aus CANNIBAL CORPSE und DISSECTION. Das mag sich jetzt zunächst lecker anhören, ist es aber nicht: Die Produktion ist pappig, wodurch insbesondere das schnelle Schlagzeugspiel wenig Durchschlagskraft entfalten kann und leblos bleibt, es gibt keine „großen“ Riffs und ein Gegrunz(kreisch)e, das viel zu wenig Ausdruckskraft besitzt, um über die 40 langen Minuten zu fesseln. So können STILLNESS BLADE den Vorzeige-Truppen des Genres und auch denen in zweiter Reihe nur hinterher hecheln.
Zudem wird immer nach dem gleichen Rezept gekocht, die Stücke werden jedes Mal und völlig vorhersehbar eingeleitet von kurzen Samples, stapfenden Schritten, schlitzenden Messern, schreienden Männern, stöhnenden Damen und dem ganzen altbekannten Schmonz. Möchte man damit tatsächlich Atmosphäre schaffen? Der Plan geht jedenfalls nicht auf – erzeugt vielmehr Langeweile bis schon ein gutes Stück hinter die Grenze zur Nervigkeit.
Ach ja, das textliche, sich mit Morden und Mördern befassende Konzept, das es natürlich auch schon bei MALEVOLENT CREATION, MACABRE und etlichen anderen Bands gab, passt hier nicht – STILLNESS BLADE klingen einfach nicht abartig und wütend genug, als dass die Thematik hier angemessen vertont wäre.

Was müssen das doch für glückselige Zeiten Anfang der Neunziger gewesen sein, als pro Monat maximal ein Dutzend Death-Metal-Alben erschienen und mindestens jedes dritte davon überzeugen konnte. Die Trefferquote im Veröffentlichungs-Bombardement des 21. Jahrhunderts ist grob geschätzt um das zehn- bis zwanzigfache geringer.
„Break Of The Second Seal – The Eternal Damnation“ ist einer dieser längst nicht mehr zählbaren Fehlschüsse, gehört zum nicht abreißen wollenden Strom des Überflüssigen. STILLNESS BLADE agieren bis auf ganz wenige lichte Momente zu einfalls- und gesichtslos; langweilen doch schwer und kommen einfach zu blutleer daher – und das ist insbesondere im Todesblei-Sektor nie gut.

12.11.2010

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