Still it Cries - Take Leave

Review

Ich hatte bereits vor drei Jahren die Ehre den Vorgänger zu STILL IT CRIES neuen Album “Take Leave” zu rezensieren. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir die Band unbekannt. Vierzehn neue Songs haben die Düsseldorfer seitdem geschaffen, eine Zeit in der andere Bands gut zwei oder gar mehrere mehr oder weniger prickelnde Alben raus bringen. Dementsprechend auch die hohen Erwartungen an das neue Album der Jungs. Man darf aber aufatmen. STILL IT CRIES haben ihre Hausaufgaben gemacht und ein weiteres Meisterwerk geschaffen, das weit übers allgemeine Mittelmaß hinausgeht. Abwechslung wird groß geschrieben bei STILL IT CRIES. Neben der schon auf „A Dedication“ vorhandenen, gesanglich cleanen und rauen Abwechslung setzt man diesmal verstärkt auf rotzig freche Grunts, ohne aber ganz auf die leichten Vokals zu verzichten. Anspieltipps wie „Smothering“, „Break in Two“ oder „End of All Things“ belegen dies zu Recht. Beim Hören kommen zwar ständig Ähnlichkeiten zu den ersten SENTENCED-Alben vor, welche aber eher nebensächlich sind, da die Band trotz allem genug Eigenständigkeit hat, um als vollwertige Band zu zählen. Erfreulich die angenehme Produktion. Nichts wirkt überproduziert und aalglatt. Der dreckige Touch der melancholischen Songs bleibt durch die natürliche Ungeschliffenheit erhalten. Das Album dreht sich seit geraumer Zeit in meinem CD-Player und hat nichts an Attraktivität verloren. Ganz im Gegenteil, es kommen immer wieder neue ungehörte Details zum Vorschein, die sich sehr schnell im Langzeitgedächtnis festsetzen.
Kurz und schmerzlos! „Take Leave“ hat das Prädikat Empfehlenswert mit Recht verdient und ist hier nur ganz knapp an einer neun vorbeigeschlittert.