Still Bleak - What About Pursuit Of Justice

Hm, tja, hm, was mach ich denn nun? STILL BLEAK stellen mich vor ein echtes Problem, denn die Newcomer aus Ulm machen im Prinzip alles richtig: Eine kleine EP mit dem Namen „What About Pursuit Of Justice“, vier sauber produzierte, kompakt gehaltene Punk/Hardcore-Tracks, und mein ungebrochener Wille, Newcomern in der Szene mit ehrlichen und konstruktiven Kritiken auf die Sprünge zu Helfen.

Komme ich dann aber zur Musik, dem wichtigsten Part des ganzen, wird es schon schwieriger: Wo zu Anfang punkige Gitarren und kraftvolles Hardcore-Drumming noch optimistisch wirken, wird im nächsten Moment alles von den zweistimmigen Vocals platt gemacht. Es wird geschrien, gewinselt und gesprochen, und in erster Linie wirkt das einfach nur bunt zusammen gewürfelt. Genau so verhält es sich mit den Song-Strukturen, man kann Melodie und Härte, man kann Hooklines und brachiales Moshen, aber es will einfach nicht recht zusammen wachsen. Jeder Song von „Trust In Better Times“ bis „Nothing“ hat seine Momente, an dem gewissen Schliff, und dem Talent, die Lieder nach etwas ganzem klingen zu lassen, mangelt es jedoch.

Um es optimistisch zu sagen: STILL BLEAK machen vieles richtig, aber auch vieles falsch. Man sollte sich hier auf durchdachtes Songwriting, und das vorhandene Potenzial, dicke Hooks aus dem Ärmel zu schütteln, konzentrieren, dann traue ich den Jungs auch mehr zu, denn das Handwerk an den Instrumenten beherrscht man hier sehr solide.

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