Stigmhate - Satisfied By The Cruelty

Review

Mamma Miracoli, so kann man sich täuschen! Cover und Logo sehen aus wie Nu Metal, das Herkunftsland Italien suggeriert sofort Power Metal, doch weit gefehlt! Denn in der guten halben Stunde, die das Debüt der drei Italiener Stigmhate dauert, bekommt man fetten, straighten, melodischen Black Metal um die Lauscher gehauen, der sich nicht nur songwriterisch sehen lassen kann, sondern der vor allem auch mit einer ordentlichen transparenten Produktion aufwartet, die die ihr übertragene Aufgabe, das Material so richtig zur Geltung zu bringen, ausgesprochen gut erfüllt. Angereichert mit allerlei spielerischen Feinheiten, insbesondere was das Drumming betrifft, hebt sich die Mucke angenehm von den sonst häufig so lahmen Melo-BM Scheiben ab und weiß, gekonnte Akzente zu setzen. Dabei sticht besonders die technische Schlagwerkerei heraus, die in ihrer jazzig anmutenden Verspieltheit mehr als einmal Parallelen zu Mörk Gryning aufweist, was besonders bei „Hatred“ (übrigens der stärkste Song auf dem Album) und dem Off-Beat geschwängerten „Understand The Black“ überdeutlich wird. Soweit also alles in Ordnung, aber dennoch fragt man sich, wieso die Songs trotzdem nicht in der Weise zünden wollen, wie bspw. die von Mörk Gryning. Die Antwort ist meiner Meinung nach bei der Gitarrenarbeit zu suchen. Während neben dem Drumming auch das Songwriting an sich mit häufigen Tempowechseln, stimmigen Breaks und der ein ums andere Mal überraschenden Schlagarbeit sehr abwechslungs- und ideenreich daherkommt, können die verwendeten Riffs den sonstigen positiven Gesamteindruck leider nicht aufrecht erhalten. Zu einfallslos-eindimensional, abgedroschen und Black Metal generisch wirken die Melodien, die einem häufig kaum mehr als ein verhaltenes Gähnen zu entlocken vermögen. Wirklich schade, dass das Niveau hier nicht konstant bleibt, da die Platte sonst durchweg zu gefallen weiß. Hier wurde eindeutig an der falschen Stelle gespart und einiges an Potenzial verschenkt.

24.06.2004
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