Geschlagene Neun Jahre dauerte es, bis man im Hause STIGMATIZED den Entschluss fasste, den Niederungen des Undergrounds den Rücken zu kehren, um in höhere Ebenen vorzustoßen.
Von da an ging alles ganz flott: 2006 erschien das offizielle Debüt “Live In Despair“ (davor wurden drei Demos und eine selbstbetitelte Promo-CD unters Volk gebracht), und jetzt, keine zwei Jahre später, folgt Album Nummer zwei, “Becoming Unique“.
Ob dieser Titel als Motto und Ziel der Band verstanden werden soll ist unklar. Sollte dies jedoch der Fall sein, kann es bei aller Klasse der Referenz und des Dargebotenen leider nur ein Urteil geben: Thema verfehlt! Bereits beim zweiten Song “Material Breach“ löst sich nämlich ein Gedanke aus der Hirnrinde und fängt an, im Kopf herumzuspuken: DEATH!
Nach Lesen des Reviews zur ersten Platte hatte ich mich eigentlich auf oldschooligen (skandinavisch angehauchten) Death Metal eingestellt. Doch von der alten Schule ist auf “Becoming Unique“ keine Spur zu finden. Sicher, die späten Werke des Herrn Schuldiner liegen mittlerweile (leider) auch schon Jahre zurück, aber wie jeder weiß, ist guter Todesmetall sowieso zeitlos. Auf dieser Platte regiert auch eher der leicht thrashige, technische Death Metal. Das Infoblatt spricht also die Wahrheit. Hier ist nämlich von Einflüssen wie PESTILENCE, EXODUS und eben DEATH die Rede.
Trotzdem muss eines klar festgestellt werden: STIGMATIZED spielen einen Sound der an die Band aus Florida erinnert, abgekupfert wird bei dieser aber nicht. So werden beispielsweise keine Riffs oder Soli geklaut. Außerdem bewegt sich Sänger Michael in einer tieferen Stimmlage als es Meister Chuck tat. STIGMATIZED haben sich einfach einem ähnlichen Stil verschrieben. Und dessen Umsetzung meistern sie nahezu perfekt.
Zwar fehlen noch die ganz großen Hits, die Spielfreude in Verbindung mit den instrumentalen Fähigkeiten (besonders Gitarrist Ralf besticht mit seiner hervorragenden Rhythmus- und Soloarbeit) macht aber einiges wieder wett.
Wie gesagt, das Metalrad erfinden STIGMATIZED nicht neu, dafür präsentieren sie ihre Version auf wirklich hohem Niveau.
Und wer wissen will, wie es mit der Band weitergeht, muss gar nicht lange warten, denn schon jetzt sitzen die Jungs am Songwriting für ihr nächstes Album, welches dann voraussichtlich im Frühjahr 2009 erscheinen wird.
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