Steve Vai - Where The Wild Things Are

Review

Für die einen ist er ein unerträglicher Poser und gerechtes Shred-Opfer von Santeri Ojala, und für die anderen einer der virtuosesten Gitarristen der Neuzeit. Fest steht jedoch, dass kein anderer als Steve Vai die Gitarrenmarke Ibanez quasi im Alleingang salonfähig gemacht und damit auch mir, der damals auch mit einer Klampfe des sympathischen japanischen Unternehmens aufgewachsen ist, einen großen Dienst erwiesen hat. Und weil der Mann mit den bescheuerten Umhängen und Frisuren auch heute noch keine halben Sachen macht, gibt es nun nach seinem letzten Album „Sound Theories“ eine in Eigenproduktion fabrizierte Doppel-DVD hinterher.

Und die Eigenproduktion hat sich zumindest insofern auf die Konzertaufzeichnung ausgewirkt, als das Meister Vai sich jede Menge Raum für lustige und halblustige Experimente offen gelassen hat. So gibt es nicht nur die üblichen Verdächtigen im Bereich der Blur- und Lichteffekte bei einigen Soli, auch tauchen manchmal in Sekundenschnelle nachträglich hinzugefügte Kommentare auf dem Bildschirm auf. Die Extras sind dafür jedoch weniger lustig: Allein ein zehnminütiges Interview mit der Band (ohne Vai selbst) und die Vorstellung eines Ibanez-Distortionpedals müssen reichen.
Dafür hat aber auch das Konzert Überlänge und füllt gute drei Stunden aus. Was jedoch Vorteil und Nachteil zugleich ist, denn so muss sich jeder erstmal ernsthaft die Frage beantworten, ob er drei Stunden instrumentale Gitarrenmusik überhaupt aushält. Ich kann aber – als jemand der den Selbstversuch bereits hinter sich hat – beruhigt anfügen, dass „Where The Wild Things Are“ in dieser Hinsicht noch recht angenehm ist. Zahlreiche Genrewechsel, die lange Auskostung guter Themen und jede Menge spaßige Soundexperimente gegen Ende hin halten dann doch ordentlich bei Laune. Aber vielleicht muss man selbst Gitarrist sein, um dafür was übrig zu haben.

Parallel zur DVD erscheint übrigens auch eine CD-Version, in der das dreistündige Konzert auf einen einzigen Rundling zusammengepresst wurde, die dank guter Abmischung und den generell starken Songs aber dennoch einen Unterhaltungseffekt hat, auch wenn vor allem die technikfixierten Nummern fehlen. Im Zweifelsfall sollte also lieber die DVD gekauft werden, alleine schon wegen dem seltsam exzentrischen Bild, dass Steve Vai – und seine Gitarren – immer noch abgibt.

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31.10.2009

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