Das Steve Vai ein begnadeter Gitarrist ist, wusste schon Frank Zappa. Dass auch geniale Saitenhexer mal schlechte Ideen haben, die sie am besten in der Schublade lassen, erscheint auch logisch. Das einzige Rätsel, das sich folglich hier stellt, ist warum man also so einen ausgemachten Mist überhaupt auf CD bannen muss? Ok. Um ehrlich zu sein, sind die größtenteils bestenfalls durchschnittlichen Songs vielfach schon auf Silber erschienen, und zwar in Form als Bonus-Songs für Japan-Versionen oder auf irgendwelchen Compilationen. Steve Vai packt zwar ein paar nette Soli aus, aber das macht aus furchtbaren Songs noch lang keine Perlen. Schlafnummern wie das Zappa Cover „Sofa“ – dafür gab’s einen Grammy?! – wechseln sich mit seltsamen Kreativitätsausbrüchen ab, die ihren Höhepunkt in „Wipe Out 2000“ finden, der bekannten The Surfaris Nummer aus „Dirty Dancing“ – nur irgendwie scheint Herr Vai auf Speed gewesen zu sein. Dazwischen mogeln sich unsägliche Unfälle, wie die Barry White meets Rap meets Steve Vai Krücke „Opposites Attract Part 1“. Lediglich die ruhigen Nummern „Feathers“ und „Essence“ sowie das neun Minuten lange „Opposites Attract Part 2“ können etwas den Unmut bändigen, der ausbrechen möchte. Mit „Essence“ konnte Steve Vai zwar wieder eine Grammy Nominierung einheimsen – was sagt aber schon ein Grammy groß aus? Diese Ansammlung von Bonus, Demo und unveröffentlichten Songs, braucht höchstens der absolute Steve Vai Fanatiker. Der Rest hebt sich sein Geld lieber für lohnenswertere Dinge auf.
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