Wenn große Alben von großen Stars ein Jubiläum feiern, gehört es mittlerweile zum guten Ton, sie aufzupolieren, also zu remastern, und versehen mit ein paar Bonustracks neu zu veröffentlichen. Soweit ist es also auch nichts Besonderes, wenn der Gitarren-Virtuose STEVE VAI sein 1990er Erfolgsalbum “Passion And Warfare“ anlässlich des 25sten Jubiläums mit vier Bonustracks garniert und neu überarbeitet herausbringt. Zu einem besonderen Highlight wird diese Wiederveröffentlichung durch die Zugabe einer weiteren, “Modern Primitive“ betitelten, Scheibe.
Darauf finden sich zahlreiche Songs, die auf Songskizzen und unfertigen Arbeiten von STEVE VAI basieren, die er nach der Veröffentlichung seines Debütalbums “Flex-Able“ im Januar 1984 geschrieben und aufgenommen hatte. Das Jubiläum seines vielfach als eines der größten und einflussreichsten Instrumental-Rockgitarren-Alben bezeichneten Werkes schien nun Anlass genug zu sein, die gut 30 Jahre alten Arbeiten abzustauben und fertigzustellen. Dementsprechend klingt “Modern Primitive“ auch wie ein musikalischer, mit jeder Menge Synthie-Pop untermalter Streifzug in die 80er Jahre.
Für Fans und Kenner des Ausnahme-Gitarristen dürfte es dabei nichts Neues sein, dass die Songs auf den ersten Eindruck recht verwirrend und äußerst experimentell erscheinen. Hat sich das ungeübte Ohr jedoch erst mal an den Sound gewöhnt, den STEVE VAI einst äußerst passend wie folgt beschrieb: “Jimi Hendrix trifft Jesus Christus bei einer Party die Ben Hur für Mel Blanc geschmissen hat“. Dann glänzen die tatsächlich recht surrealen, gleichzeitig aber auch sehr interessanten, vielseitigen Tracks auf “Modern Primitive“, alle durch ihr kompositorisch sehr hohes Niveau und das bekannte enorm hohe Können ihres Erschaffers an der Gitarre.
Summa summarum ist jede einzelne der insgesamt 31 von STEVE VAI auf “Modern Primitive/Passion And Warfare 25th“ erzählten, musikalischen Geschichten ganz großes Gitarren-Kino.
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