Steve From England - Rooney!

Review

Vor genau einem Jahr gelang STEVE FROM ENGLAND eine kleine Sensation in ihrer bis dato so kurzen Bandgeschichte: Auf dem Summer Breeze 2011 wurde, nachdem man sich im Vorfeld des New Blood Awards schon über hunderte andere Bands hinweg gesetzt hatte, dermaßen die Bühne gerockt, dass man am Ende den Pokal verdient in den Händen halten durfte und mit der anschließenden Show auf der großen Pain Stage noch mal unter Beweis stellte, wie viel Power in einem steckt. Statt sich auf den Lorbeeren auszuruhen, wurden aber immer weiter fleißig Konzerte gespielt und viel Arbeit in eine neues Werk gesteckt. Mit „Rooney!“ steht nun also die zweite EP der Jungs in den Startlöchern und sorgt wieder mal für zahlreiche positive Überraschungen.

Ab dem Opener „Black Flags“ geht es hier volles Rohr nach vorne, lupenreiner, absolut packender Melodic Hardcore, der einen Vergleich mit Größen wie COMEBACK KID nicht scheuen muss, mit viel Härte, aber auch viel Emotion, schlicht und trotzdem mitreißend. Es ist schon lange her, dass mich etwas von Anfang an so gepackt hat, Zeit zum Verschnaufen gibt es hier keine. Mit „Condescending“ geht es in bester RISE AGAINST-Manier weiter, das Tempo wird etwas runtergeschraubt, aber die Melodien greifen auch hier sofort zu. Auch wenn die Tracks alle im ähnlichen Fahrwasser schippern, bekommt jeder Song seinen eigenen Stempel, seien es die großartigen Refrains, das rockige Solo in „No Courage, No Convict“ oder die geilen Chorals in „Just Another Wisdom, Kid“. Das Ganze wird immer perfekt getragen von der brüchigen, heißeren Stimme, mit der Fronter Martin seine Texte zum Besten gibt, und nach knapp 20 Minuten ist klar: Auf dieser Sechs-Track-EP gibt es sechs echte Kracher, so einfach ist das. Der Sound ist mit seinem trockenen, gitarrenlastigen Charakter, für eine Eigenproduktion übrigens sauberer als bei so manchen Möchtegern-Profis. Dass das gute Stück auch noch gratis zum Download angeboten wird, spielt zwar nicht in die Wertung rein, gibt aber noch mal ordentlich Sympathie-Punkte. STEVE FROM ENGLAND vermitteln auf „Rooney!“, mal abgesehen von ihrer offensichtlichen Liebe zur großen Insel, genau den Eindruck, den Sie schon beim Summer Breeze hinterlassen haben: purer Spaß an der Musik, hier ist man mit Herzblut dabei, und dementsprechd gut und ausgereift hören sich die Nummern dann auch an. Hier muss sich keiner mehr verstecken, und es wird höchste Zeit dass endlich ein Label den Jungs eine Chance gibt. Bitte mehr davon!

07.09.2012
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