Kräftigen, schmissigen Hardrock mit Ostküstenflair, modernen Riffs und einer kleinen Prise Country gibt es auf „So Long“, dem mittlerweile zweiten Album der vierköpfigen Band. Das erscheint nicht nur auf einem größeren Label, welches zahlreiche andere vielversprechende Acts für sich verbuchen kann, sondern wartet zudem mit einem Neuzugang auf.

Jeff Shields, der sich beim „Tallahassee Idol“ Wettbewerb eines lokalen Radiosenders durchsetzen konnte, zeigt beispielhaft, dass bei kleineren Talentwettbewerben meist viel mehr herauskommt, als beim populären Medienschrott, der jedes Jahr aufs neue aufgewärmt wird. Trotz einiger Offerten von größeren, Country-basierten Labels entschied sich Jeff für STEREOSIDE, und verleiht der Band dank seiner kraftvollen Stimme ein authentisches Gesicht.

Beim Opener „Too High“ fühlt man sich im Refrain zwar kurzzeitig an die besseren Songs von NICKELBACK erinnert, ansonsten bleibt die Band ziemlich eigenständig, lässt aber in jedem Song durchblicken, dass sie sich zur Ostküste und ihrem Sound bekennen. Nach „Too High“ folgt mit dem Titelsong eine weitere, eingängige Nummer – Groove, ein eingängiger Refrain und starke Melodien und eben Jeff’s perfekte Stimme zeichnen nicht nur diesen Song aus.

Weitere Anspielstipps sind der als Single ausgekoppelte Song „Sinner“, sowie „Always Remember“ und „On Our Way“. „So Long“ ist eine runde Sache mit ordentlich rockender Produktion geworden, an der es so eigentlich nichts großartig auszusetzen gibt. Das einzige feststellbare Manko sind im Prinzip die Songs, die manchmal zu „glatt“ geraten sind, zuwenig von STEREOSIDEs eigener Identität zeigen oder einfach die ganz großen Melodien missen lassen.
Aber das ist letztendlich auch nur eine Frage der Perspektive. STEREOSIDE machen es dem Hörer jedenfalls nicht schwer, und neben den bereits erwähnten Songs werden auch Balladen wie „On And On“ dafür sorgen, dass sie schnell Gefallen an diesem Werk finden werden.