Stepping Stone - Licht

Review

STEPPING STONE bestätigten das von vielen Seiten ins Gerede gebrachte und auch tatsächlich vorherrschende Gothictief. Nur selten fällt den Bands noch wirklich etwas Innovatives ein, um den Schnitt der Veröffentlichungen in diesem Genre übers Mittelmaß anheben zu können. Bestes Beispiel die deutsche 6-köpfige Band, die mit ihrer dritten Veröffentlichung eben gerade jenes Mittelmaß erreicht. Keine Frage, musikalisch ist die Band in absoluter Höchstform. Auch der Sound kann ohne weiteres mit dem Groß der höherwertigen Eigenproduktionen mithalten. Harmonisch-melodisch orientiert und teils in gemäßigtem Tempo kommt ihr neues Album „Licht“ trotz der sehr komplexen und mit vielen Feinheiten versehenen Songs aber nicht so richtig in Fahrt. Ich habe mir das Album einige Male angehört, einen roten Faden und die erwünschte Eigenständigkeit aber nie gefunden. Der männliche Gesangspart leiert noch merklich und zuweilen hat man das Gefühl auf das Gratisdemo einer Schulband gestoßen zu sein. Um eines von vorneherein klarzustellen. „Licht“ ist kein totaler Reinfall, den vor 5 Jahren hätte die Band mit Sicherheit für ihr verdientes Aufsehen gesorgt. Aber auch der Gothicmetal hat sich in gewisser Weise doch ziemlich weiterentwickelt. Diese Entwicklung hat das seit 10 Jahren bestehende Sextett um Sängerin Kerstin Larisch verschlafen. Es reicht schon lange nicht mehr, nur eine männlich/weiblich Gesangsorientierung, eine äußerst durchgreifende Keyboardwand und eine bekannte Covernummer, wie „Like a Prayer“ mit an Board zu haben. Das Einzige was zählt, ist ein gutes Songwriting mit einem guten Riecher für die richtigen Melodien zum rechten Zeitpunkt. Hier liegt das Defizit und hier müssen STEPPING STONE in Zukunft ihre Schwerpunkte setzen. Dem ist nichts hinzuzufügen.

26.12.2003
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