STENCH COLLECTOR, deren Debüt „Effluvatorium Du Jour“ Ende Juni 2021 erscheint, kommen aus Providence, der Heimatstadt H.P. Lovecrafts. Die Death-Metal-Band besteht aus nur zwei Mitgliedern. Für den Gesang, die Gitarren und den Bass ist Mark Pechak verantwortlich, den Shawn Chouinard am Schlagzeug unterstützt. Das Duo lässt auf ihrem Erstling kaum Zweifel daran aufkommen, welche Bands sie wertschätzen.
STENCH COLLECTOR sind keine Schöngeister
Wer seinen Death Metal gerne sauber und poliert mag, kann hier aufhören zu lesen. „Effluvatorium Du Jour“ ist eine nach Schmutz, Blut und Eiter riechende Schlachteplatte geworden. Pechak und Chouinard zeigen sich deutlich von Bands wie AUTOPSY, PUNGENT STENCH und IMPETIGO beeinflusst. Ihr Death Metal ist roh und schmutzig, musikalisch eher simpel, aber unglaublich effektiv. Es gelingt den beiden Musikern, eine fiese Stimmung zu erschaffen, welche die fünf Songs ihrer Debüt-EP bedrohlich und düster klingen lässt.
STENCH COLLECTOR, deren Bandlogo von Mark Riddick entworfen hat, überzeugen sowohl dann, wenn sie den Fuß aufs Gaspedal setzen, ohne aber in Blastbeat-Wahnsinn zu verfallen, wie auch bei schleppenden Passagen, welche atmosphärisch dicht und sehr brutal daherkommen. Das weckt Erinnerungen an die doomigen Passagen auf AUTOPSYs „Mental Funeral„. Durch die perfekte Synthese beider Stilelemente erreicht die aus dem US-Bundesstaat Rhode Island stammende Band eine musikalische Intensität, der sich der Hörer kaum entziehen kann.
„Effluvatorium Du Jour“ bannt Dich!
STENCH COLLECTOR ziehen den geneigten Death-Metal-Fan vollends in ihren Bann. Mal eben nebenbei hören und im Hintergrund lärmen lassen, das funktioniert nicht! Die walzende Schwere der Musik wirkt beinahe hypnotisch und fängt deine gesamte Aufmerksamkeit ein. Bilder von schlurfenden Zombiearmeen entstehen im Geiste, wenn man STENCH COLLECTOR auf ihrem musikalischen Horror-Trip begleitet.
Selbst nach dem fünfzehnten Durchlauf wird es nicht langweilig „Effluvatorium Du Jour“ zu hören. Gerade der simple, teils mit beinahe monotonen Wiederholungen arbeitende Songaufbau, gepaart mit dem fiesen, tiefen Gesang Mark Pechaks, welcher sich hier als einer der besten Sänger im Death-Metal-Genre empfiehlt, sind Eckpfeiler dieses großartigen Albums.
Die Qual der Wahl: Das „Effluvatorium Du Jour“-Format
„Effluvatorium Du Jour“ wird initial in vier Formaten veröffentlicht: Digital, als Kassette, als LP und als CD, dabei sind die physischen Releases limitiert: je 125 passend kotzgrüne und dreifarbige Vinylvarianten, 300 CDs und 100 Tapes. Wenn man etwas an diesem Release bemängeln möchte, bleibt nur die Tatsache zu beanstanden, dass es sich lediglich um eine 5-Song-EP handelt, die nach knapp 17 Minuten vorbei ist und den Hörer lechzend nach mehr vor den Boxen zurücklässt. STENCH COLLECTOR gehören definitiv zu den besten Death-Metal-Newcomern der letzten Monate, wenn nicht sogar Jahre!
Text von Olaf Brinkmann
Klingt schon ziemlich geil! Ich mag vor allem die Produktion, irgendwie stumpf, matschig und dann doch wieder sehr differenziert und ausbalanziert. Könnte gerne noch dreckiger sein. Müsste nach vergleichbaren Bands glaube ich mehr Ausschau halte, Autopsy sind ja auch sehr geil. Also Transilvanian Hunger im Death Metal Format, wenn ihr Tipps habt, immer gerne. :))
Machen ihre Sache auf jeden Fall enorm gut!
Wenn du was vergleichbares und neueres suchst schau dir mal Taphos an. Machen ähnlich räudigen Death Metal, im positiven Sinn natürlich 😉
Ja, Taphos klingen sehr geil, tlws. sogar recht komplex und mit Spannungskurven. Alleine schon die neue EP mit den zwei Songs bietet mehr Mehrwert, also viele andere Alben. Danke für den Tipp! :))