Steingrab ist so eine Band die man im besten Sinne als obskur bezeichnen kann, denn sonderlich orthodox geht Mahr, das einzige Mitglied der Band, nicht vor. „Fluch der Ruhelosigkeit“ dürfte wohl auch das erste Black-Metal Album sein, dessen Cover von einem grünen Frosch verziert ist. Steingrab ist allerdings kein schunkeliges Ulk-Metal Projekt, sondern ein absolut ernst gemeinter Versuch eine ganz eigene, ja eigensinnige Interpretation des Genres zu entwickeln.
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Ja, in den deutschsprachigen Texten von „Fluch der Ruhelosigkeit“ geht es derbe zu, Provokation gehört zum guten Ton bei STEINGRAB. Aber diese Provokationen dienen nicht dem Selbstzweck, sondern folgen einem roten Faden, irgendwo zwischen Nihilismus, Kauzigkeit, Eskapismus und einem nicht unbedingt opportunistischen Blick auf die Welt.
STEINGRAB – Wenn es am Ende nur noch tiefer ins Dunkel geht
Die Stücke selbst sind überwiegend im Midtempo angesiedelt und der Sound ist wuchtig und auf den Punkt, aber nie zu glattpoliert. Das Songwriting versprüht jede Menge Theatralik, und wirkt dadurch gleichzeitig sonderlich und interessant. Bei Stücken wie „Das schwarze Pferd“ oder „Ein Blumenbeet voll trister Farben“ fühlt man sich in ein Theaterstück versetzt, da hier oft ganze Textpassagen klar und theatralisch gesprochen werden. Stücke wie „Hydra“ oder „Zeitgeister“ bieten dagegen zum Teil recht flott gespielten Black-Metal, welche sich bestens in das Gesamtkonzept des Albums einfügen. Sowohl textlich als auch musikalisch wirkt hier alles wie aus einem Guss, skurril und kauzig, aber wirklich gut gemacht. Wer wirklich einen Vergleich. braucht, findet am ehesten bei Bands wie NOCTE OBDUCTA oder DORNENREICH Parallelen.
Fazit: Besonders, aber nicht für jeden
Wer ein klassisches Black Metal Album sucht, ist hier definitiv falsch, denn was Mahr mit STEINGRAB hier erschaffen hat, ist zu speziell, als dass es ein Massenpublikum bedienen könnte. Das ist nichts zum nebenbei hören, nichts zum schnell mal konsumieren, denn Alben wie diese, muss man sich erarbeiten, wenn man es denn will.
„dürfte wohl auch das erste Black-Metal Album sein, dessen Cover von einem grünen Frosch verziert ist.“
Wohl noch nie was von Frogoroth, oder Crusty Old Toad gehört 😉
Die Mucke ist wirklich nicht schlecht, Frosch hin oder her. :))
Gute Musik, die Stimme ist abwechslungsreich, dynamisch und interessante Texte, kompositorisch gut durchdacht.
Schön, dass ab und zu ein paar Perlen im deutschen BM auftauchen die sich vom üblichen Standart abheben und ihr eigenes Ding machen.
Weiter so!
also so kompliziert finde ich dieses Album nun wirklich nicht, mir gefällt das richtig gut, sehr angenehme abwechslungsreiche Stimme, wunderbare manchmal skuriile Atmosphäre, aber alles gut durchdacht, es gibt eben doch noch guten deutschen BM