Steeld - Welcome To Reality

Review

Und schon wieder die Schweiz! Nach dem heißen Jahresstart der Landsmänner von SCREAM YOUR NAME kommt mit „Welcome To Reality“, dem Debut der Schweizer Nu Metal-Kombo STEELD, eine weitere Top-Scheibe auf den Schirm, die man sich unbedingt mal zu Gemüte führen sollte.

Trotz den zehn Jahren die die Band nun schon auf dem Buckel hat, ist „Welcome To Reality“ der erste nennenswerte Output der fünf Jungs, aber was lange währt, wird ja bekanntlich endlich gut. Stilistisch hat man sich einem Genre verschrieben, welches nach dem Millenium so schnell aufgetaucht war, wie es dann nach einer kurzen Hochphase auch wieder verschwand: Nu Metal der ersten Stunde, Old School Nu Metal wenn man es so will, steht hier auf dem Plan. Wer sich jetzt an LIMP BIZKIT, LINKIN PARK und das Debut von SLIPKNOT erinnert, der steuert schon in die richtige Richtung, denn hier findet man so ziemlich alle Stilmittel, die diesen Sound mal groß gemacht haben. Dicke Gitarrenwände, viel Groove, Rap-Parts gemischt mit Ohrwurm-Refrains, und auch noch der ein oder andere Wutausbruch gehören zum Rezept von STEELD. Dass das Ganze auch anno 2013 noch aufgeht, beweisen dann Kracher wie „Asian Anthem“, in dem Fronter Andrea mal eben wie Chester Bennington zu seinen besten Zeiten klingt, oder das massiv an Fred Durst´s Truppe erinnernde „We´re Back“, hier bleibt der Refrain direkt hängen und auch die Gitarrenparts machen ordentlich Spaß. Wenn wir dann schon beim Namedropping sind, kann man bei „I Wont Give Up“ auch noch 4LYN mit ins Boot nehmen, denn Ähnlichkeiten beim Gesang sind hier unverkennbar. Bei soviel potenziellen Hits sei dann auch verziehen, dass sich mit „You“ und „Someone Else“ zwei solide, aber nicht unbedingt mitreißende Tracks aufs Album geschlichen haben.

Spaß macht „Welcome To Reality“ nämlich trotzdem, und alle denen es zu blöd wird, die alten Kamellen der oben genannten aus dem Plattenschrank zu kramen, werden hier mehr als gut bedient. Trotz der Ähnlichkeit zu Genre-Kollegen schaffen es STEELD nämlich eine Eigenständigkeit in ihren Sound zu bringen, was nicht zuletzt auch an den vereinzelten Wutausbrüchen in Form von gelegentlichen Shouts, und der blitzsauberen Produktion liegt. Man darf sich bestimmt auch darauf freuen das Ganze live zu sehen, denn hier darf mit Sicherheit mal wieder ohne Reue gehüpft werden. Klasse Scheibe, bitte mehr davon!

 

10.01.2013

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