Es sollte wohl allen bekannt sein, dass die Qualität des Musikfernsehens schon seit Jahren abnimmt. Viele Metal-Formate wurden abgesetzt, VIVA sendet nur noch 12 Stunden und MTV besitzt die Frechheit, statt STEEL PANTHER CRO zu „MTV Unplugged“ einzuladen. Das können die Glam Metaller natürlich nicht auf sich sitzen lassen und nehmen kurzerhand in der Garage von Lexxis Mutter (gespielt von Bobbie Brown, bekannt aus dem ‚Cherry Pie‘-Video) vor ein paar Groupies ihr eigenes Akustikkonzert auf. So wie es die SCORPIONS 2001 mit „Acoustica“ gemacht haben.
Daher verwundert es auch kaum, dass der Film wie eine richtige „MTV Unplugged“-Sendung aufgebaut ist. Doch klären wir erstmal die wichtigste Frage: Können die Songs von STEEL PANTHER auch akustisch funktionieren? Bei einigen Liedern ist das nicht der Fall, wie ‚Death To All But Metal‘, ‚Gloryhole‘ oder ‚Turn Out The Lights‘. Durch die akustische Umsetzung verlieren die Tracks die Bissigkeit und gehen mehr in Richtung Country, als Glam Metal. Wie sieht es mit den Balladen aus? Bei denen funktioniert es gut, da diese Lieder ohnehin ruhiger sind. Eine eher nebensächliche Rolle spielen die bereits erwähnten Clips, die man zwischen manchen Tracks sehen kann. Hier können also alle hautnah mit dabei sein, wenn Sänger Michael Starr von seinen Schönheitsoperationen erzählt oder Stix versehentlich den Pizzalieferanten umbringt. Unnötig zu erwähnen, dass alle Sketche auf dem Selbstverständnis der US-Amerikaner basieren. Bleibt also noch die Frage, warum man kein vollwertiges Studioalbum veröffentlicht hat, sondern nur alte Songs neu eingespielt hat. Da gibt es für mich zwei mögliche Antworten: Entweder war das geschriebene Material nicht gut genug für eine Veröffentlichung oder „Live From Lexxi’s Mom“ ist eine Satire darauf, dass viele Veteranen einfach faul sind und statt einem Studioalbum, einfach die x-te Live-DVD raushauen. Es könnte beides sein.
STEEL PANTHER bieten auf „Live From Lexxi’s Mom Garage“ nicht viel Neues. Klar, da ist dieser neue Song „When You Came In“, doch seine Überzeugungskraft hält sich in Grenzen. Dazu kommt noch, dass der Stil der US-Amerikaner nicht wirklich für akustische Konzerte geeignet ist. Allerdings funktionieren die ruhigeren Lieder, wie ‚Community Property‘. Und die Clips als Kaufgrund, wäre dann doch zu wenig. Zudem dauert das Konzert gerade mal 65 Minuten. So bleibt abschließend festzustellen, dass diese Veröffentlichung wahrscheinlich nur die Hardcore-Fans befriedigen wird.
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