Steel Horse - Raise Your Fist

Review

Mal ehrlich, liebe Freunde. Kann man eine Band verreißen, bei der man das Gefühl hat, in der Zeit zurück gereist und irgendwo zwischen 1984 und 1986 angekommen zu sein? Nein! Natürlich verbietet es der Anstand des Metallers hier einen Verriss zu schreiben.

Auch STEEL HORSE aus Spanien werden von mir keinen Verriss ernten. Die Musik der vier Mosher ist vom ersten Ton von „Sons Of Fire“ bis zum Rausschmeißer „Wild Power“ des Demos „Raise Your Fist“ einfach nur HEAVY METAL und stinkt förmlich nach den 80ern. Hier ein wenig JUDAS PRIEST, da ein wenig IRON MAIDEN und schon ist der Soundcocktail der Iberer fertig. Hinzu kommt noch eine Prise australischer Power-Metal der Marke PEGAZUS (zu „Wings of destiny“ Zeiten) und etwas BLACK SABBATH.

Zugegeben, Innovation bekommt man hier genauso wenig auf die Lauscher wie komplexe Songstrukturen. Darauf zielt „Raise Your Fist“ von STEEL HORSE aber auch nicht ab. Hier geht es um Spaß an der metallischen Musik und den bieten die Spanier zu genüge. Da stört es auch nicht, wenn das eine oder andere Riff leicht abgekupfert tönt oder Sänger Jorge ab und an gesanglich etwas neben der Spur liegt („Wild Power“), wobei er beileibe kein schlechter Sänger ist. Das Ganze dröhnt extrem authentisch aus den Boxen, ist Underground in Reinkultur.

Auch die Produktion ist recht ansprechend und man kann alle Instrumente klar heraus hören. Also ein weiterer Pluspunkt. Dafür gibt es insgesamt sechs Punkte. Warum nicht mehr? Weil es sich hier um ein Demo handelt und es noch die eine oder andere Schwäche gibt (siehe oben). Zudem muss man als Schreiberling ja auch nach Möglichkeit objektiv sein und die Platte hat zwar einen enormen Kultfaktor, aber wie erwähnt auch leichte Schwächen. Und abgesehen von einem perfekt produzierten Werk bei dem alles passt, ist es halt auch manchmal einfach der (Underground) Charme einer Scheibe, der das gewisse „Etwas“ ausmacht. Wie auch bei STEEL HORSE.

26.07.2008
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