Ja, der Bandname ist ziemlich schwachsinnig. Vor diesem Hintergrund sowie „The Calling“, einer furchtbar klebrigen Lollipop-Nummer ihres noch selbstveröffentlichten 2011er Debuts „All Is Chaos“, scheint es nur legitim, STEAK NUMBER EIGHT vorschnell als verspätete Ausgeburt cheesy-poppigen Alternative Rocks abzutun, wie er Teenie Horror-Soundtracks der 90er Jahre zu Hauf verkleisterte. Trotzdem sollte man „The Hutch“ unbedingt ein paar Durchläufe gönnen,…
…denn für spätpubertierende Mädels mit feuchten Pseudo Rock-Träumen ist das zweite Album der Belgier nämlich nichts. So ganz verabschiedet haben sich STEAK NUMBER EIGHT vom Mass Appeal zwar nicht. Die poppige Orientierung tragen sie aber erfreulicherweise selten anbiedernd-aufdringlich denn angenehm schmeichelnd und vor allem schlüssig in ein Korsett aus post-rockigen Breitwand-Hymnen mit knochenhartem Sludge-Kern und einem Schlag Classic Rock zur Schau. Weitaus markanter als erzwungene Eingängigkeit haben dagegen ISIS, PELICAN, A STORM OF LIGHT, INTRONAUT, ABRAHAM, JESU oder auch AUDREY HORNE für den klassischen Drift ihre Spuren hinterlassen. Diese vermögen STEAK NUMBER EIGHT zwar nicht zu verwischen, das brauchen sie jedoch auch nicht. Von bloßem Abkupfern ist „The Hutch“ weit entfernt. Ein Kompositionsgespür, das man vier Jungens Anfang zwanzig wohl kaum zugetraut hätte, hält die Waage zwischen melancholischen Melodien und wuchtiger, manchmal ins Crustige abdriftender Härte. Die dem Post Rock innewohnende Dramatik tut ihr Übriges, um Nummern von vier bis zehn Minuten auch in ihrer Länge zu rechtfertigen. Die ganz großen Offenbarungen offeriert „The Hutch“ zwar noch nicht. Songs wie „The Shrine“ versprechen jedoch enormes Entwicklungspotential und offenbaren eine junge Band, die mit dem Segen der Rockgötter noch hoffentlich von sich hören lassen wird.
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