KURZ NOTIERT
Auch wenn „interessant“ heutzutage eher als Schimpfwort gilt, trifft es doch in seiner ursprünglichen Bedeutung auf Platten wie „Kosmokoma“ von STEAK NUMBER EIGHT zu. Die vier Belgier haben ihr drittes Album mit einem progressiven Post-Rock-Metal-Allerlei gespickt, das soundtechnisch stellenweise mehr Ordnung und Transparenz hätte vertragen können. Nach dem etwas turbulenten Opener „Return Of The Kolomon“ oder Tracks wie „Principal Features Of The Cult“ erfreut sich der Hörer dann unkomplizierter Riffs und Melodien wie in „Your Soul Deserves To Die Twice“ und „Knows Sees Tells All“. Trotzdem sind STEAK NUMBER EIGHT alles andere als Schmalspurmusiker: Im Hau-drauf-Track „Gravity Giants“ wird es doomig und bei „Charades“ weiß man gar nicht so recht, welche Schublade man aufziehen soll. Fein ist’s aber allemal. Bei „It Might Be The Lights“ und „Cheating The Gallows“ fällt die Einordnung wieder leichter, hier wird vorwiegend Post-Metal ausgeschenkt. Abwechslungsreich und manchmal nicht ganz greifbar, dennoch gut: „Kosmokoma“ ist empfehlenswert für alle, die gern über den Tellerrand hinaushören.
Meine persönliche Überraschungsband 2016, kurz vor dem Summer Breeze zufällig darauf gestoßen. Der Sound schwer zu greifen, schwerfällig, schwermütig, doomig, teils diffus, teils eingängig, zwischendurch progressiv. Das ganze in einen brachialen Sound verpackt – bin begeistert! Direkt auf dem Breeze angehört, hammer energiegeladene Show, der Sound noch atmosphärisch dichter spielen sich Steak Number Eight ins Delirium. So und nicht anders muss eine Auftritt aussehen. Hoffentlich verlieren sie sich nicht in dem schier endlosen Einheitsbrei der „Schubladen“-Bands. Tolles Album für die dunklen Abende des Winters. Wer Tool mag könnte daran gefallen finden, auch wenn SN8 musikalisch nicht auf dem gleichen Niveau agieren.