Was kann man schon über eine Band sagen, die sich in ihrer Biografie hauptsächlich über die Tätigkeit der Musiker in diversen Sideprojekten von MINISTRY Mastermind Al Jourgensen definiert? Das ist promotechnisch vielleicht etwas ungeschickt, macht es doch den Eindruck, als hätte die Combo nicht viel eigenes zu bieten.

Und in der Tat bestätigt sich genau dieser Eindruck, wenn “The Two Sisters”, das vierte Full Length der Kanadier STAYTE, im CD-Spieler rotiert. Die Einflüsse der eben genannten Industrial-Veteranen sind deutlich heraus zu hören und werden mit leider sehr wenigen Elementen aus dem Gothic Metal, die vorrangig beim Keyboard oder ab und an im Riffing aufblitzen, vermischt. Die typischen Industrial-Tugenden, stampfende Beats und psychedelischer Gesang, muten dabei sehr elektronisch an: Die Beats scheinen größtenteils aus dem Computer zu kommen und auch die Stimme von Sänger Joshua Bradford ist fast durchgängig verfremdet. Schade eigentlich, denn zwischendurch zeigt er beim cleanem Gesang durchaus Talent.

Auch die Ideen hinter dem Songwriting sind nicht gerade zu rühmen. Die Songstrukturen sind oftmals viel zu vertrackt und mit dem gleichförmigen Gesang werden die Lieder sehr schnell penetrant. Zu allem Unglück wird dieser Eindruck durch die viel zu drucklose Produktion noch unterstützt. Da hilft es auch nichts mehr, dass die Musiker zumindest ihr Handwerk gut verstehen.

Vorbilder sind schön und gut. Aber STAYTE haben mit “The Two Sisters“ doch wenigstens einmal zu oft in Richtung MINISTRY geschielt. Ein paar eigene Ideen und klarere Strukturen hätten diesem Album gut getan. Ebenso wie der ein oder andere weitere Track, denn eine Spielzeit von etwas mehr als einer halben Stunde ist für ein komplettes Album einfach zu wenig.