Status Quo - In Search Of The Fourth Chord

Review

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Das inzwischen 33. Album der Rocklegende STATUS QUO um die Ur-Mitglider Francis Rossi und Rick Parfitt nennt sich augenzwinkernd „In Search Of The Fourth Chord“, weil dieser Band ja stets vorgeworfen wurde, stets nur drei Akkorde zu einzelnen Songs zu verarbeiten. Nun, damit tut man ihnen unrecht. Denn diese Band sprüht vor Spielfreude und mischt auf dem neuen Album, das ich als eines der stärksten der Bandhistorie erachten würde, ihrem Boogie mehr und mehr R&R-, Blues-, Akustik-, Country- und Roadelemente bei, die zusammengenommen diesen unnachahmlich lässigen Swing ausmachen, der diese Band auszeichnet. Also vier Akkorde beherrschen sie mindestens…

Der Openerduo „Beginning Of The End“ und „Alright“ erinnert noch am meisten an die flotte Boogievergangenheit; „Rockin‘ All Over The World“ und „Again And Again“ sind die Vorbilder. „Pennsylvania Blues Tonight“ fällt schon völlig aus dem Rahmen; akustisch, mit Harmonika-Untermalung eingeleitet, gibts einen lässigen, weitausholenden Chorus. Man atmet Staub. Diese lebensbejahende Stimmung dieser Combo (ähnlich ZZ TOP) ist zur Abwechslung mal ganz angenehm zwischen den ganzen Totengräbern, die hier sonst auf dem Seziertisch landen.

Der GARY MOORE-kompatible Blues „Electric Train“ mit dieser tollen klaren Stimme vorgetragen könnte ein Hit werden, wenn der zu passenden Zeiten Airplay bekäme; zudem läutet dieser Song eine grandiose Phase auf diesem Album ein, denn ausnahmslos sehr starke Stücke werden nun folgen. „Gravy Train“ bietet Heavy-Blues der THIN LIZZY-Sorte, auch der Gesang erinnert an Freund Phil (R.I.P.). Die Gitarren böllern fett, simpel aber effektiv, Boogie Rock kann so gut sein. Und gleich folgt noch ein Supersong: „Figure Of Eight“, unnachahmlicher Groove, Rhythmus und ein treffliches Gitarrensolo, darin sind sie einfach groß. „Youre The One For Me“ könnte man benutzen, um den Vordermann auf der Autobahn per Stoßstange daran zu erinnern, dass es auch schnellere als ihn gibt.

„Hold Me“ treibt den Swing auf die Spitze, einfache Songs kompositorisch dermaßen überzeugend darzubieten, das hat was. Sie machen das gut, was GLAMOUR, PRIVAT ANGEL oder CHALICE nicht hinkriegen, nämlich zeitlosen, handwerklichen gut gemachten Rock. „Saddling Up“ tönt noch lässiger. Die coole Stimme zur Harmonika ist auch „neu“, denn früher haben STATUS QUO gesangstechnisch immer die gleiche Höhe gehalten; diese Zeiten sind mit den „neuen“ Bandmembers, die ja auch Vocals übernehmen, vorbei, denn auch tiefe Stimmlagen werden gern eingestreut. Die beiden (ausgezeichnet geratenen) ruhigen Akustik-Songs am Ende sind auch eher untypisch für frühere STATUS QUO: sie sind vielseitiger geworden, was ihnen gut zu Gesichte steht. Kurzum: Dieses Album macht feine Laune, kann im Auto genossen zu überhöhter Geschwindigkeit führen und ist einfach nur gut.

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11.09.2007

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