Status Quo - Aquostic II – That's A Fact!

Review

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STATUS QUO ziehen blank und präsentieren auf ihrer neuen Scheibe „Aquostic II – That’s A Fact!“ eine ganze Reihe ihrer Hits als Akustikversionen. Was auf Teil eins schon nicht revolutionär war (die MTV Unplugged-Mode ist ja auch schon wieder einige Jahre vorbei), wird diesmal mit der Ankündigung flankiert, dass dies die Zukunft von STATUS QUO sei – denn nach der jetzt stattfindenden Tour ist Schluss mit dem altbekannten Telecaster-Sound.

Schlimm? Sagen wir so: Die STATUS QUO-Boogie-Rock-Nummern eignen sich grundsätzlich für eine Entstromung. Im Mittelpunkt stehen ja eh die Riffs, die auch auf der Akustikgitarre in der gleichen Rhythmik wiedergegeben werden können. So gesehen klingen die Songs halt etwas anders, haben einen anderen Sound, aber im Grunde funktioniert das erst einmal. Außerdem bedeuten Akustikversionen bei STATUS QUO offenbar kein großer Verzicht: Da werden Geigen und Chöre aufgefahren und Sängerinnen in der ersten Reihe platziert.

Akustikversionen ohne großen Verzicht

Womit wir schon bei einem der größten Kritikpunkt von „Aquostic II – That’s A Fact!“ angekommen sind: Francis Rossi mag ja eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert haben, aber wie sie beispielsweise bei „Dear John“ oder „Backwater“ flattert wie ein Fähnchen im Wind, ist schon bemerkenswert. Da wünscht man sich, wenn ein paar jener Nuancen vom genannten Telecaster-Sound verdeckt würden. Geschmackssache ist hingegen, wie die Band die Songs teilweise etwas zu zwanghaft verändert. Ob die traurigeren Harmonien in „In The Army Now“ jetzt gefallen, muss jeder selbst entscheiden.

Von der Songauswahl her machen STATUS QUO hingegen nicht viel verkehrt: Da gibt es einen Querschnitt durch die vergangenen Jahrzehnte, und die Band hat natürlich auch einen reichen Fundus, aus dem sie wählen kann. Ob man die übertriebene Naivität von Songs wie „Little Dreamer“, „Lover Of The Human Race“ oder „Ice In The Sun“ braucht, ist da natürlich eine andere Frage. Oder den Geigenschmalz in „Dear John“. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Songs wie „Roll Over Lay Down“ oder „Backwater“, die auch in den neuen Versionen ziemlich gut klingen. Ach ja, zwei neue Songs haben es auch noch auf das Album geschafft (drei in der Deluxe-Version des Albums), von denen „One Of Everything“ recht eingängig daherkommt, aber auch nicht vom Hocker haut.

Vieles bleibt Geschmackssache

Das ist also die Zukunft der Briten – beziehungsweise nach der jetzt laufenden Tour die Gegenwart. Insgesamt nett, aber gewiss kein Must-have. Für Fans, die STATUS QUO in den Siebzigern kennengelernt haben, dürfte eh schon seit vielen Jahren klar sein, dass die rockigste Phase vorbei ist. Insofern ist „Aquostic II – That’s A Fact!“ auch kein Kulturschock – stattdessen kann man ja eins der 30 vorangegangenen Alben auflegen. Dieser große Fundus an Songs bedeutet natürlich auch, dass es nicht groß verwundern würde, wenn demnächst ein weiterer Teil dieser Serie hinterhergeschoben wird.

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10.11.2016

- Dreaming in Red -

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