Statues On Fire - Phoenix

Review

STATUES ON FIRE aus São Paulo veröffentlichen mit „Phoenix“ ihr erstes Album. Angekündigt wird eine rasante Punk Rock-Mischung und die Band selbst setzt sich nicht aus blutjungen Anfängern zusammen. André Alves und Lao zockten fast 20 Jahre mit NITROMINDS und André ist gemeinsam mit Derrick von SEPULTURA in einem Projekt namens MUSICA DIABOLO aktiv. Der interessierte Hörer sollte dies allerdings nur als Zusatzinfos wahrnehmen, denn Rückschlüsse auf den Sound von STATUES ON FIRE kann man sicherlich nicht schließen.

NOFX sind die erste Band, die mir in den Sinn kommen. Auch STATUES ON FIRE tragen rasend schnelle Riffs vor sich, die sich fast selbst überschlagen und einen Kontrast zu den sonst eher drögen Momenten stehen, die dann mit Punk Rock nicht mehr wirklich was zu tun haben. Was „Phoenix“ besonders bemerkenswert macht sind die Melodien, die schier jeden Song fluten und so manchen Moment auch überfrachten. Besonders groß sind kokettierende Solo-Einlagen wie in „By What Would You Die For“, hier präsentieren die Musiker die Spitzen, die eine derartige Platte braucht um nicht sang- und klanglos am Hörer vorbeizurauschen. Man hört deutlich, dass die Gitarristen mit angezogener Handbremse fahren und deutlich mehr bieten könnten, als den 08/15-Punk-Standards. Wenn sich die Saitenverantwortlichen mal wie in „Rules On Demand“ nach vorne drängen und eine wahre Thrash-Abfahrt zaubern, dann steigt die Qualität von „Phoenix“ enorm. Allerdings gibt es auch nicht umsonst die magische Grenze von dreißig Minuten Spieldauer, die ein gute Punk Rock-Platte in der Regel einhält. So hätten auch STATUES ON FIRE einiges kürzen können, ein „Oho“ hier weg oder eine weitere Riff-Wiederholung gestrichen und „Phoenix“ hätte knackiger getönt.

STATUES ON FIRE klingen mir streckenweise nicht hungrig genug für ein Debüt, mir fehlt der Punch und ganz besonders fehlt mir eine eigene Note. Wenn man diese Kriterien nicht beachtet, dann haben wir eine gut gemachte Punk Rock-Platte, die keinen stört, aber auch keine Begeisterungsstürme auslöst. Denn selbst NOFX dürfen nur noch solche Musik machen, da man bei Ihnen beide Augen zudrückt, ihre lustigen und politisch relevanten Texte im Vordergrund stehen und sie eben einfach die legendären NOFX sind. STATUES ON FIRE werden Punk Rock-Einsteigern besonders gut schmecken und Freunde von ZEBRAHEAD, NOFX und sicherlich auch GREEN DAY dürfen gern mal reinhorchen, die Brasilianer lassen aber leider letztendlich wenig eigenständiges Tun im Raum stehen.

29.03.2014

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