Station Dysthymia - Overhead, Without Any Fuss, The Stars Were Going Out

Review

Funeral Doom aus Russland ist eigentlich dafür bekannt, massiv, episch und monolithisch die Dunkelheit zu zelebrieren. Aber wie in jedem Genre gibt es leider auch hier immer wieder Exemplare, die es nicht wirklich schaffen, den Hörer zu fesseln und eher nichtssagend vor sich her dümpeln und somit die Nerven nur unnötig strapazieren.

Und genau hier sind wir STATION DYSTHYMIA. Kernstück von “Overhead, Without  Any Fuss, The Stars Were Going Out“, dem zweiten Output der Russen, ist dabei der knapp 35-minütige Opener “A Concrete Wall”. Leise beginnend entwickelt dieses Stück innerhalb seiner überlangen Spielzeit einen Strudel, der den Hörer eigentlich die Umwelt vergessen lassen sollte. Dies klingt zwar im ersten Moment ansprechend und erinnert aufgrund des Sounds und der massiven Arrangements nicht selten an Bands wie AHAB oder SEPTIC MIND, allerdings kristallisieren sich hier schon innerhalb der ersten Minuten die Probleme von STATION DYSTHYMIA heraus. Die Musiker verzetteln sich nämlich nur allzu gerne in ihren dunklen, gigantischen Songkonstruktionen und bieten nur wenig Abwechslung und Dynamik. Somit sucht man die eigentlich vorherrschende Atmosphäre vergebens und selbst nach mehrmaligem Hören stellt sich unweigerlich das Gefühl ein, dass man dieses Stück auf schlappe zehn Minuten hätte kürzen können.

Dies ändert sich auch im weiteren Verlauf von “Overhead, Without Any Fuss, The Stars Were Going Out“ nicht, was aus diesem Funeral Doom-Brocken eine sehr zähe und wenig ansprechende Angelegenheit macht. Manch einer würde jetzt sagen, das Funeral Doom so klingen muss,  aber auch in diesem, von seiner monolithischen Aura lebenden Genre kommt es auf darauf an, Spannung zu erzeugen. Und genau hier versagen die Jungs auf ganzer Linie. Es mangelt einfach an allen Ecken und Enden, um dieser monotonen und eindimensionalen musikalischen Reise das gewisse Etwas zu verpassen, gerade deswegen da alle vier vorhandene Songs einfach nur ausdruckslos und völlig austauschbar klingen.

Der langen Rede kurzer Sinn:“Overhead, Without Any Fuss, The Stars Were Going Out“ ist ein im besten Falle unterdurchschnittliches Doom-Werk, das zwar im Ansatz Erhabenheit vorgaukelt, aber eben unter der Oberfläche nichts davon bietet. Völlig eindruckslos rollt dieser kleine Kieselstein an einem vorbei, wobei man ihn anfangs für einen großen Felsbrocken hätte halten können.

05.08.2013

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