Static-X - Cult Of Static

Review

Die Enttäuschung, die Wayne Static und Co. mit ihrem letzten Album „Cannibal“ fast flächendeckend ausgelöst haben, ist den meisten Freunden der frühen STATIC X-Scheiben noch bestens in Erinnerung. Egal, ob man sich schon nach den ersten beiden Releases von der Band abgewandt hat oder ob man „Shaodw Zone“ und „Start A War“ mit ihrem höheren Melodieanteil noch zu seinen Favoriten zählt, „Cannibal“ war nicht nur wegen der lauen Monotonie ein Werk, das eher zweifelhaft aufgenommen wurde, sondern vor allem aufgrund des Fehlens eindeutig herausragender Songs.

STATIC X haben sich mit ihrer „Evil Disco“ vor allem in den heimatlichen USA einen großen Namen erspielt, dort zählen sie schon lange zu den Großen. Hierzulande hat man die Band immer etwas unterschwellig wahrgenommen, Freunde des Sounds wussten aber die industrialisierter Kälte gepaart mit punktgenauen Metalriffs und einschneidender Konsequenz zu schätzen. Futuristisch angehauchtes Stahlmaschinen-Geschmetter, mit einem anfangs sehr hohen Trance-Anteil, den man später (meiner Ansicht nach gelungenerweise) zugunsten größerer Melodiebögen etwas zurücksetzte. Mit „Cult Of Static“ macht die Band einen Schritt in die richtige Richtung, wenn auch das Mitreißende der früheren Tage erneut nicht erreicht wird.

STATIC X wagen auf einigen Tracks des neuen Silberlings ein paar kleinere Experimente, indem sie einige Songs auf ein sehr atmosphärisches Fundament stützen. Und siehe da: „Tera-Fied“, eine dieser Nummern, gehört zu den Highlights des Albums, besitzt Tiefgang, beeindruckende Emotionslosigkeit und strahlt dunkle, verhängnisvolle Resignation wie nach einem Atomkrieg aus. Ein gelungener Track, von dessen Qualität man sich mehr wünschen würde. Auch Songs wie „Terminal“ oder „Hypure“, die sich etwas mehr an „Start A War“-Zeiten orientieren gehen ohne Weiteres als gelungene Nummern durch. Den Opener „Lunatic“ hat niemand geringeres als Dave Mustaine mit einem Solo aufgewertet, auch in einigen anderen Songs kommt, für STATIC X eher untypisch, eine Lead-Gitarre zum Einsatz.

Auf der anderen Seite der Medaille stehen dann aber erneut Tracks wie „You Am I“ oder „Stingwray“, die in ihrer belanglosen und kompositorisch wenig herausragenden Monotonie Erinnerungen an den Vorgänger wach werden lassen. Da bei diesen Songs auch die atmosphärische Dichte vollkommen abhanden geht, bietet die zweite Albumhälfte leider wieder die altbekannte Ernüchterung. STATIC X verbreiten dann urplötzlich kein bedrückendes oder energisches Gefühl mehr, sondern klingen unglaublich kraftlos und steril.

„Cult Of Static“ präsentiert die Band also erneut sehr zweischneidig, und auch wenn eine Steigerung zu „Cannibal“ durchaus auszumachen ist, und mit besagtem „Tera-Fied“ ein echter Hammer vertreten ist, genug, um verlorene Herzen wieder zu erobern ist dies vermutlich nicht. Wer auf „Cannibal“ stand, und das mag es trotz der mehrheitlich anders lautenden Meinungen durchaus geben, wird aber auch an „Cult Of Static“ seine Freude haben.

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30.03.2009

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