Static Abyss - Aborted From Reality

Review

Mit ihrem zweiten Album „Aborted From Reality“ gibt es neuen Tobak von Chris Reiferts und Greg Wilkinsons Projekt STATIC ABYSS. Die Musiker zocken beide bei AUTOPSY und bekommen vom Old-School-Death Metal einfach nicht den Hals voll. Wenig verwunderlich, dass sich die beiden in ihrer allerliebsten Materie austoben und nicht selten nach eben jener Leichenöffnung klingen.

„Aborted From Reality“ – die Knochensäge bleibt zu Hause

Bei allen Parallelen zur Urband und aller Affinität zum 90er-Death-Metal kann man den Musikern aber auch beim x-ten Nebenprojekt nichts wirklich Schlechtes attestieren. Die dargebotenen Songs sind allesamt handwerklich einwandfrei gemacht und gehen gut als schwer AUTOPSY-lastiger Doppelgänger durch. Dass man stilistisch hin und wieder mit anderen Kniffen aufwartet und auch insgesamt weniger oft aneckt, tut dem Album insgesamt zwar gut, erklärt aber noch nicht seine Daseinsberechtigung.

Möglich, dass Reifert und Wilkinson aus reiner Langeweile, um die Wartezeit auf die nächste AUTOPSY-Scheibe zu überbrücken, ungenutztes und neues Material an den Start bringen und sich bei STATIC ABYSS mehr in schnelleren Gefilden bewegen als der blutverkrustete Prototyp. Auf der anderen Seite gibt es neben einigen stark anders klingenden Tracks aber auch Songs wie das zähe „Cathedral Of Vomit“, das auf seine kriechende doom/deathige Art trotz atypischen Leads sehr dicht an AUTOPSY heranreicht.

STATIC ABYSS – der glatte Eiterklon

Wie Reifert in seiner Death-Metal-Karriere über 35 Jahre dieser Spielart treu bleiben konnte, ist mehr als erstaunlich. Bei allem Respekt für die Legende und viele großartige Releases darf man aber auch bei aller Euphorie noch kritisch hinterfragen, was uns Projekte wie THE RAVENOUS oder eben auch STATIC ABYSS tatsächlich noch zu bieten haben: Wo Die-Hards Sinn und Unsinn wahrscheinlich niemals hinterfragen würden, muss man aber – ganz nüchtern betrachtet – das rundum gut gemachte und gut produzierte Ergebnis als gänzlich verzichtbar einstufen.

04.09.2023

- perfection is the end of everything -

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