Starkill - Virus Of The Mind

Review

Galerie mit 8 Bildern: Starkill - Turisas - We Ride Together - European Tour 2014

STARKILL wissen, dass man das Schwert schmieden muss, solange es heiß ist, und legen deshalb sofort ihr zweites Album „Virus Of The Mind“ nach, obwohl das Debüt erst Anfang 2013 erschienen ist. Damals wie heute gibt es ein Potpourri aus Melodic Death Metal, Symphonic Metal, Thrash Metal und Power Metal. Wer sich im letzten Jahr schon über die geballte Vielfalt der Jungspunde beschwert hat, der wird sicher erschrecken, nun zu hören, dass sogar noch Klargesang ins Repertoire aufgenommen wurde. Keine Angst, dafür wurden die verschiedenen Stränge des Knäuels entwirrt und um es vorwegzunehmen – STARKILL sind einen Schritt zurückgetreten, haben sich einen Überblick verschafft und es tatsächlich geschafft, unnötigen Ballast abzuwerfen und die restlichen Fragmente sinnvoll zu verknüpfen. Das alte Image, welches STARKILL wie ein Kind mit hohem IQ wirken ließ – „Kann viel und beeindruckt, nervt aber auch“ – ist nun endgültig abgeschüttelt und vergessen.

Genau wie man es von den Amerikanern erwartet, starten STARKILL aber zuerst mit einem erwartungssteigernden Aufgebot an Streichern, der Startschrei von „Be Dead Or Die“ lässt den Hörer beinahe schmunzeln und wirkt etwas übermütig. Es dauert jedoch nicht lange, bis sich herauskristallisiert, dass „Virus Of The Mind“ einige schlagende Argumente hat. Der schleppende und sehr überzeugende Klargesang auf „Winter Desolation“ offenbart ungeahnte Stärken der Band, überall verstreut finden sich Gitarrensoli, die selbst ein Spross aus dem Hause Amott nicht besser spielen könnte. Zahlreiche gewaltig niederdrückende Riff-Attacken wie in „Breaking The Madness“ unterstreichen doppelt und dreifach, dass die Formel diesmal aufgeht. Mit „God Of This World“ zeigen STARKILL, was sie eigentlich auf dem Debüt schon erreichen wollten. Doublebass brettert den Hörer nieder, sinnvoll unterbrochen von symphonischen Elementen und verfolgt von starken Riffs. Wo die Soli auf dem Vorgänger noch deplatziert oder überladen wirkten, kommen sie bei „Virus Of The Mind“ endlich zum Tragen, erfüllen ihren Sinn, können atmen und somit auch entsprechend gewürdigt werden. Es finden sich weiterhin Soundtrack-ähnliche Szenen, wie zum Einstieg von „Before Hope Fades“, aber diesmal ausschließlich zweckdienlich, ohne das Material aufzublasen und dadurch zu verwässern.

Selbst wenn die Amerikaner weiterhin größtenteils dynamisch und energisch nach vorne stampfen, taugen STARKILL auch abseits der Schallgeschwindigkeit und liefern mit dem titelgebenden Stück „Virus Of The Mind“ eine stilechte Metal-Halb-Ballade ab. Und „Before Hope Fades“ zeigt, dass die Amerikaner einerseits auf ihrer Tour mit AMORPHIS gut aufgepasst haben und andererseits eben sehr wohl einen eigenen Stil vorweisen können. Neu-Gitarrist Tony Keathley demonstriert hier seine Fingerfertigkeit besonders eindrucksvoll und verleiht dem Song ein sehr hohes Niveau, mühelos wechseln STARKILL zwischen moshbaren und weitläufigen heroischen Momenten. Eventuell liegt es auch daran, dass sich im Line-up etwas getan hat, grundsätzlich kann man aber besonders Gitarrist, Songwriter und Sänger Parker Jameson ein großes Lob aussprechen, denn genau in diesen drei Disziplinen haben sich STARKILL merklich verbessert und so ist „Virus Of The Mind“ ein bemerkenswertes Album geworden.

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13.10.2014

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1 Kommentar zu Starkill - Virus Of The Mind

  1. Impaled sagt:

    Tony Keathley beweist gar nichts, weil Parker Jameson alle Gitarrenparts schreibt.