Kaum ein Filmfranchise hat einen derartigen Kultstatus inne wie STAR WARS, weshalb Kritiken eines neuen Filmes gerade in heutigen Zeiten des Internets einer Wanderung durch ein Minenfeld gleich kommen. Hinzu kommt noch der tragische Tod von Carrie Fisher Ende letzten Jahres. Wie also nähert man sich einem solchen Film? Nun, „Die letzten Jedi“ macht es einem in dieser Hinsicht dankbarerweise recht leicht: „STAR WARS: Die letzten Jedi“ ist richtig stark geworden und hat unsereins nahezu durchgehend in den Kinosessel gepresst. Und das hat der Streifen nicht nur einem starken Sujet zu verdanken, sondern auch einer Menge kleiner aber feiner Details sowie einer bombastischen Präsentation.
Fangen wir mal mit letzterer an. Wie nicht anders zu erwarten war, sieht „Die letzten Jedi“ einfach nur fantastisch aus und steckt den Effektegulasch von DC, MCU und Co. mit links in die Tasche. Ebenfalls superb ist der Klang des Filmes, der richtig Bums hat, den Zuschauer damit aber nicht unter Dauerbeschuss nimmt, sondern sich zu gegebener Zeit immer zurück zieht. Der Score leistet ganze Arbeit, um die Stimmung sämtlicher Szenen stets auf den Punkt zu bringen. Natürlich war klar, dass bei so einem Franchise keine Kosten und Mühen in puncto Design gescheut würden, insofern ist die Erwartung hieran also in Gänze erfüllt. Und dass die ikonischen Soundeffekte des STAR WARS-Universums anwesend sind, kann man ja mittlerweile als Selbstverständlichkeit ansehen.
„STAR WARS: Die letzten Jedi“ zeigt sich selbstbewusst
Richtig spannend wird es natürlich bei Betrachtung der Story. Und erstaunlicherweise ist „STAR WARS: Die letzten Jedi“ nicht von dieser schrulligen Abenteuerlichkeit erfüllt wie etwa „Das Erwachen der Macht“. Stattdessen überrascht und überzeugt „Die letzten Jedi“ mit einem Sujet, das teilweise fast schon an „Mad Max: Fury Road“ denken lässt, auch im Hinblick auf die Präsentation. Vor allem gegen Ende springen einem die visuellen Einflüsse regelrecht ins Gesicht. Wie bereits gesagt geht es hier weniger um ein schrulliges Space-Abenteuer sondern viel mehr um den Kampf ums nackte Überleben. Zu viel Details seien an dieser Stelle natürlich nicht verraten, aber die Spannung erreicht gerade in den brenzligeren Szenen nahezu unerträgliche Höhen.
Erfrischend ist auch, dass „Die letzten Jedi“ nicht zu viel Zeit mit Augenzwinkern vergeudet, sondern selbstbewusst genug ist, um für sich selbst zu stehen. Die Referenzen sind natürlich da und bis auf eine Ausnahme – einer Szene, bei der besagtes Augenzwinkern für meine Begriffe etwas zu extrem geworden ist – haben sie alle Charme und ihren Platz in der Handlung. Natürlich werden auch Filmtropen und Klischees bedient, so gibt es einige Deus ex Machina-Momente, die manchmal etwas lästig sind, jedoch bei weitem nicht so überzogen und im Übermaß daherkommen wie etwa bei den Disney-Kollegen des MCU. Die Handlung ist wieder in mehrere Stränge unterteilt, die zu Ende hin zusammengeführt werden. Dramatische Twists, die einen immer wieder aus der Komfortzone heraus holen, sowie durchschlagskräftige, dramatische Actionszenen halten die Spannung konstant oben. Und ein gutes Maß an Herz und Humor sorgt für die Menschlichkeit dazwischen. Dazu kommen erfreulich oft expressive Kamerafahrten und -einstellungen zum Einsatz sowie erfrischende Momente wortlosen Storytellings, in denen man einfach nur die starke Bildsprache des Filmes in sich aufnehmen und genießen kann.
Im Schatten der Originaltrilogie?
Es wird sich natürlich erst mit der Zeit zeigen, ob „STAR WARS: Die letzten Jedi“ tatsächlich ein Klassiker wird. Denn die beiden vorangegangenen Filme mussten sich bei all dem Hype durchaus mit kritischen bzw. enttäuschten Stimmen auseinandersetzen. Zumindest in dieser Hinsicht sei gesagt: Wer von „Das Erwachen der Macht“ enttäuscht war, sollte diesem neuen Teil aber definitiv eine Chance geben, denn nicht nur platziert er sich selbstbewusst im oberen Qualitätsspektrum des STAR WARS-Universums, sondern steht auch als eigenständiger Film für sich selbst, kann also auch gänzlich ohne Vorwissen genossen werden. Es gibt natürlich jede Menge Referenzen, für die man sich etwas besser innerhalb der Hintergrundgeschichte auskennen muss, doch diese nehmen nicht die Handlung des Filmes für sich ein bzw. irritieren nicht. Hier wird der Zuschauer nicht ständig mit sämtlichen Zaunpfählen verdroschen. Dennoch haben diese Referenzen ihren Zweck und verleihen diesem ohnehin schon starken Film umso mehr Tiefe – es ist also gut, dass sie da sind.
Kurzum: „STAR WARS: Die letzten Jedi“ hat fast alles richtig gemacht und ist ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für jeden, der mit STAR WARS auch nur im entferntesten etwas anfangen kann. Also so ziemlich für jeden…
ich finde, man sollte schon erwähnen, dass der film zum teil aus parallelen zu episode 5 und episode 6 bersteht. ausserdem ist der mittelteil (casino-mission) in die länge gezogen und die stampede schlecht gemacht und völlig unnötig. ausserdem: warum muss jeder, wrklich jeder ein weinerliches gesicht haben den ganzen film lang…
es gibt schöne überraschungen, geniale schlachten, ein paar witzige momente und steas fürs herz…
mein fazit: 2/3 super, 1/3 kann man vergessen aber definitv besser als ep7.
am allerschlimmsten find ich den modern talking mini vader !!! das is die fehlbesetzung des jahrhunderts in meinen augen !!! sonst konnte der film schon gefallen…aber da is definitiv noch luft nach oben. einfach von der besetzung her…
Du meinst, den mit der Nase? 😉
Mein Sohn nennt den immer nur „den mit der Nase“. Seit 2 Jahren. Er kann sich gar nicht auf den konzentrieren, weil die Nase 90% der Kinoleinwand einnimmt.
Was ist Star Wars?