STAHLSARG sind nicht etwa das neue Projekt des legendären Neue-Deutsche-Härte-Alleskönners, der schon für die anderen Erfolgsperlen SCHUPPENSCHUH, LÖTKOLBEN und SCHNEIDBRENNER verantwortlich zeichnete. Dafür gehören die Engländer in die zweite Schublade, die man sich als Ersthörer oder Leser womöglich noch vorstellen kann. So ist “Comrades In Death“ das Debütalbum einer britischen Blackened-Metal-Formation, die offensichtlich eine gewisse Affinität in Richtung deutscher Pseudonyme hegt, denn auch die Mitglieder klingen bei Namen wie Eissturm, Krieg oder Eisenfaust weitgehend eindeutig. Tatsächlich befindet sich an den Gitarren jener Krieg, der noch das Erstalbum der Band EASTERN FRONT “Blood On Snow“ mit eintütete.
Auch optisch driftet das Ganze eindeutig irgendwo in die Kerbe zwischen Black- und War Metal, liebt es die Truppe doch auch augenscheinlich martialisch mit Corpsepaint und fertiger Kriegsmontur. Inhaltlich bleibt davon allerdings dann doch gar nicht so viel zurück, denn “Comrades in Death“ ist keineswegs derart kompromisslos und infernalisch, wie es sich vielleicht schon im Vorfeld vor dem geistigen Auge abgespielt hatte. Der kleine Zusatz “Blackened“ spielt sich dazu zunächst einmal im Wesentlichen auf stimmlicher Seite ab, wo Eissturm mit einem recht gewöhnungsbedürftigen Organ auftritt, das ebenfalls ein wenig sowohl den authentischen Gräuel als auch die spielerische Frische vermissen lässt.
Die Riffketten, welche STAHLSARG auf ihrem ersten Album aufbieten, haben zwar zum Großteil einen gewissen Eingängigkeitscharakter, sind allerdings zum einen äußerst austauschbar und auf der anderen Seite auch noch verbraucht wie ein alter Schlappen. Zwischenzeitlich gehen die Briten auch mal ins Uptempo, klingen aber von der Saitenarbeit in sämtlichen Formen zu oft nach früheren AMON AMARTH ohne die notwendige Durchschlagskraft oder die Fähigkeit, packende Songs zu schreiben. Beim Deutschpart des Stücks “Wolves Of The Sea“ muss der Hörer schließlich unverhofft schmunzeln, der Rest rauscht denkbar einflusslos an den Ohren vorbei. Manchmal ist kein Eindruck fast schlimmer als ein schlechter.
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