Stahlmann - Quecksilber

Review

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Die Göttinger STAHLMANN haben eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Im Jahr 2008 gegründet, konnten sie schon auf größeren Festivals auftreten und Genre-Größen wie MONO INC. als Tour-Support begleiten. Ganz nebenbei haben sie auch ein Album vorgelegt, dass sich wochenlang in den Alternative Charts etablieren und durchaus wohlwollende Kritiken einfahren konnte. Jetzt legen die Jungs mit ihrem zweiten Werk „Quecksilber“ nach.

Dabei geht die Band den von ihr eingeschlagenen Weg konsequent weiter, ohne allerdings ihr prägendes Gesicht zu verlieren. Die gute Nachricht für alle Fans der Combo und des gleichnamigen Debüt-Albums „Stahlmann“ lautet also: Ihr werdet auch diese Scheibe lieben! Nach wie vor befindet sich das Trio im Fahrwasser von Bands wie RAMMSTEIN, EISBRECHER, OOMPH! und MEGAHERZ. Entsprechend stampfen die Beats auch dieses mal recht martialisch aus den Boxen, während Mart seine dunkel-charismatische Stimme auspackt. Das alles ist nicht weiter aufregend und neu. Allerdings zeichnete sich bereits das Vorgängeralbum durch einen Hang zur Melodiösität aus, der für einen gewissen Wiedererkennungswert sorgte. Und genau diesen Weg verfolgen die Niedersachsen auch auf ihrem neusten Output konsequent weiter. So tritt dieses Mal vor allem der Einschlag aus der schwarzen Szene deutlicher zu Tage. Die Texte haben zwar nach wie vor – genau wie die Songs an sich – recht simple Strukturen. Allerdings können sie mit einer dunklen Seele punkten, die an extrem schwarze Bands wie DEINE LAKEIEN oder GOETHES ERBEN erinnert.
Den Kontrapunkt zu diesen fast schon weichen, auf jeden Fall aber emotional-nachdenklichen Elementen stellt die extreme Tanzbarkeit von Songs wie „Engel der Dunkelheit“ oder der ersten Single „Tanzmaschine“ dar, die in den Clubs der Republik erneut für Furore sorgen werden. Fast schon logisch erscheint es da, dass die Combo auch einen Club-Remix von „Tanzmaschine“ auf den Silberling gepackt hat. Zieht man dessen Spielzeit von der Gesamtlänge des Albums ab, so bleibt allerdings nur noch eine gute halbe Stunde neuen Materials. Das ist ein bisschen wenig. Und genau solche Dinge sind es, die auch dieses Album wieder starker Kritik aussetzen werden, welche bis zum Vorwurf von Kommerzialität und Geldschneiderei reichen könnte. Denn immerhin haben sich die drei Jungs eines Genres angenommen, das über die Jahre immer wieder dafür gesorgt hat, dass Szene-Bands plötzlich im ganz großen Musikbusiness mitmischen durften.

Auf der anderen Seite ist „Quecksilber“ aber auch ein wirklich gutes Album, bei dem eine klare Weiterentwicklung und der Wille zur Eigenständigkeit erkennbar werden. Letztendlich muss wohl jeder selbst entscheiden, was er von STAHLMANN hält. Dabei sollte man allerdings eins nicht vergessen: Ihre Musik funktioniert und transportiert eine Menge Energie.

04.01.2012

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