STAHLMANN haben sich mit ihrem dritten Album „Adamant“ in eine gute Richtung weiterentwickelt. Nach dem potentiell guten Debüt „Stahlmann“ hatte das zweite Werk „Quecksilber“ einige gröbere Schwächen aufgewiesen. „Adamant“ jedoch hat genug Kraft für zwei Platten. Vom ersten Takt an überzeugt der Trupp um Martin Soer auf der Scheibe, deutlich härter als bei „Quecksilber“, mit tieferem Gesang. STAHLMANN kommen hier stilistisch teilweise schon nah an MEGAHERZ ran, und wie sensationell deren letzten Scheibe „Götterdämmerung“ war, brauche ich hier nicht noch einmal zu loben. Kopiert oder eigenständig, dieses Urteil soll sich jeder selber bilden, Potential hat die Platte jedoch genug.
Musikalisch vielfältig mit harten Riffs und coolen Keyboardmelodien fällt besonders beim ersten Durchhören „Adrenalin“ ins Auge, welches durch sein ausgezeichnetes, klares Gitarrensolo gepaart mit schnellen und eingängigen Drums eine absolute Hymne der Band werden dürfte. Insgesamt sind die 11 Songs wirklich richtig gut und künstlerisch anspruchsvoll ausgefeilt und produziert, handwerklich gut umgesetzt und auch verspielt, teilweise mit viel Hall gesungen. Die Abwechslung zwischen temporeicheren und langsameren Nummern gelingt STAHLMANN auf „Adamant“ problemlos. Mit teilweise überraschenden Songintros bleibt auch die ein oder andere Nummer offen und entfaltet sich erst nach einigen Sekunden. Diesen Effekt nutzen die Silbermänner sehr geschickt, aber auch nicht zu oft, so bleibt die Spannung erhalten. Jedenfalls dürfen STAHLMANN ihre Platte völlig zu Recht ins NDH-Genre einordnen, auch die einfließenden EBM-Elemente machen Spaß beim Hören. Thematisch ist die dritte Platte vielleicht ein wenig einseitig, bezieht sich eigentlich jeder Song auf irgendeine Form von Sex und Lust. Teilweise sind die Texte schon fast zu flach und direkt (würde man mich in einem Club so anreden… danke, tschüss).
Insgesamt ist STAHLMANN mit ihrem dritten Silberling ein doch recht abwechslungsreiches Album gelungen, dass auf jeden Fall bei vielen Hörern mindestens den Kopf zum Nicken bringt. Die Riffs machen Spaß, und „Adamant“ ist zweifelsohne brachialer als seine Vorgänger. Es ist auch interessant zu beobachten, wie es STAHLMANN gelingt, das Metall-Thema mit allen 3 Alben und den dazugehörigen Artworks, Liveshows und Videos durchzuhalten. Für Neue-Deutsche-Härte-Fans auf jedenfall ein hörenswertes Album von guter Qualität. Sieht man über die inhaltliche Einseitigkeit der Texte hinweg, hat das STAHLMANN-Werk auf jeden Fall die Chance, sich in diesem Genre ordentlich zu behaupten.
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