Stahlhammer - Feind Hört Mit

Review

Kategorien wie Death Metal oder Black Metal machen es sowohl dem Rezensenten als auch dem Hörer leicht, Musik Bereichen zuzuordnen, ohne daß die Musik durch die Kategorie bewertet wird. Aber neue Musik braucht neue Kategorien und so freut es den Rezensenten, daß sich besonders ein Bereich per Definition in den musikalischen Abgrund wagt und generell schlechte Musik beschreibt. Was Promo-Infos geschickt als „Stakkato-Riffs, tanzbare Grooves und aggressiver Gesang“ oder „Groove-Core“ umschreiben, stellt sich in der Realität als lächerlicher Versuch dar, stupides Gebrülle unsinniger Texte mit monotonem Gestampfe, schiefen Gitarren und primitivst-Fiepsern zu Songs zusammenzumengen. Die Rede ist natürlich von „Neue Deutsche Härte“ bzw. solch, wenn auch nicht durch Qualität, hervorstechender Bands wie Richthofen, Drecksau und auch Stahlhammer. Die musikalische Qualität ist durch die Bezeichnung „Neue Deutsche Härte“ schon ausreichend beschrieben, so daß nur noch erwähnt werden braucht, daß ein Mensch von Falco (RIP) Mitglied dieser Band ist und aus diesem Grund auch die Falco-Songs „Jeanny“ und „Koks“ gecovert wurden. Während „Jeanny“ nur das songwriterische und vokalische Unvermögen von Sänger Gera offenlegt, stellt „Koks“ ein Highlight dieser CD dar. Geschickt werden hier die Original-Vocals mit neuen musikalischen Elementen verbunden. Leider kann man diese Qualität nicht über den Rest der CD halten, so daß nur ein durchschnittliches NDH-Werk vorliegt, was durch „Koks“ und den Titelsong vor vernichtenderer Bewertung bewahrt bleibt. Ob das ganze etwas für euch ist, könnt ihr anhand von drei MP3s überprüfen.

18.04.1999
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